Gegen das Vergessen: Online-Gedenkbuch für Düsseldorfer Opfer des Holocaust

Gegen das Vergessen: Online-Gedenkbuch für Düsseldorfer Opfer des Holocaust
02.03.2021
Dr. Susanne Schwabach-Albrecht, Marcus Münter

Die CDU-Ratsfraktion beantragt übermorgen im Kulturausschuss gemeinsam mit Bündnis 90/Die Grünen die Entwicklung eines digitalen Gedenkbuchs unter dem Arbeitstitel „Die Düsseldorfer Opfer des Holocaust“. Auf einer eigenen Internetseite soll die Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf an die jüdischen Düsseldorferinnen und Düsseldorfer erinnern, die zwischen 1933 und 1945 ermordet wurden. Anlass ist das diesjährige Jubiläum „1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“.

Dr. Susanne Schwabach-Albrecht, CDU-Bürgermitglied im Kulturausschuss: „Jüdisches Leben gehört unbedingt zu Düsseldorf wie zu Deutschland. Für uns ist es sehr wichtig, dass im Festjahr ‚1.700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland‘ die dunklen Seiten der deutsch-jüdischen Geschichte, die Verfolgung und Ermordung von Millionen jüdischer Menschen durch die Nationalsozialisten, nicht ausgeblendet werden. Dazu soll das Online-Gedenkbuch einen wichtigen Beitrag leisten. ‚Jeder Mensch hat einen Namen‘, so die Lyrikerin Zelda Schneurson Mishkovsky. Mit Hilfe des digitalen Gedenkbuchs sollen die ausgelöschten, vergessenen Namen und die dazugehörigen Biografien wieder sichtbar gemacht werden.

Das bisher existierende gedruckte Gedenkbuch, das in der Mahn- und Gedenkstätte ausliegt mit den Namen und Daten der 2.587 ermordeten Düsseldorferinnen und Düsseldorfern, die Opfer der nationalsozialistischen Judenverfolgung wurden, soll digitalisiert und um Fotos, Dokumente und Kurzbiografien erweitert werden. So entsteht ein virtueller Ort, ein Denkmal der Erinnerung mit dem Anspruch, die im Nationalsozialismus ermordeten Düsseldorferinnen und Düsseldorfer in das kollektive Gedächtnis der Stadt zurückzuholen und vor dem Vergessen zu bewahren.“

Ratsherr Marcus Münter, Vizevorsitzender im Kulturausschuss, ergänzt: „Wir als CDU bekennen uns zu einer breiten und vielfältigen Erinnerungskultur in Düsseldorf. Das digitale Gedenkbuch wird dazu einen wertvollen Beitrag leisten. Für mich ist das ein außergewöhnlich gutes und spannendes Projekt, das mir persönlich sehr am Herzen liegt.“