CDU will Digitalstrategie für Kunst und Kultur

CDU will Digitalstrategie für Kunst und Kultur
17.04.2020
Friedrich G. Conzen und Pavle Madzirov

Die CDU-Ratsfraktion nimmt die Corona-Krise zum Anlass, einen Ausbau der digitalen Kulturvermittlung in Düsseldorf zu fordern. Die Verwaltung brauche dazu eine übergeordnete Strategie und werde den städtischen und stadtbeteiligten Kulturhäusern womöglich zusätzliches Geld für deren virtuelle Angebote geben müssen, meint die Union. Zudem drängt sie weiter auf eine umfassende Online-Übersicht über Kunst- und Kultur in der Landeshauptstadt. In der Sitzung des Kulturausschusses am 30. April stellt die CDU zwei Anfragen und einen Antrag zum Thema.

Bürgermeister Friedrich G. Conzen, Vorsitzender im Ausschuss, wünscht sich einen Digitalisierungs-Fahrplan: „Die Schließung von Museen, Spielstätten und Instituten zeigt, wie wichtig digitale Aktivitäten sind, um mit dem Publikum Kontakt zu halten.“ Die Reaktion aus der Bevölkerung sei positiv. „Für die Zeit nach Corona sollten reale und virtuelle Kulturvermittlung viel stärker als bisher verknüpft werden. Dafür müssen Verwaltung und Politik schon heute die richtigen Rahmenbedingungen schaffen.“ Nach Ansicht der CDU brauche die Kulturverwaltung eine Strategie in Abstimmung mit den städtischen und stadtbeteiligten Einrichtungen. „Diese Planung, die bislang nur in Umrissen erkennbar ist, wollen wir uns im Ausschuss erläutern lassen. Dann können wir sie bewerten und auch ergänzen“, so Conzen.

Überzeugender Online-Auftritt als Ziel
Kulturpolitiker Pavle Madzirov ist unzufrieden mit dem derzeitigen Informationsangebot zu Kunst und Kultur auf der städtischen Homepage: „Von einem digitalen Schaufenster mit umfangreichem Veranstaltungskalender – eine CDU-Forderung seit Jahren – ist die Stadt noch immer entfernt. Dabei hat die Verwaltung seit 2016 den Auftrag, sich in der Umsetzung am nutzerfreundlichen Online-Auftritt der Stadt Frankfurt zu orientieren.“ Dazu werde die CDU im Kulturausschuss nachfragen.

Interaktive Möglichkeiten nutzen
Wie Conzen erwartet auch Madzirov von der Stadt eine klare Strategie im Bereich E-Culture: „Ein virtueller Museumsbesuch kann die direkte Begegnung mit dem Kunstwerk nicht ersetzen, aber fördern und bereichern.“ Dafür müssten die interaktiven Möglichkeiten, die das Internet, die sozialen Medien und Anwendungen wie Augmented und Virtual Reality böten, ausgeschöpft werden. „Uns als CDU geht es darum, Kunst- und Kulturerlebnisse ins Digitale hinein zu verlängern – gerade auch für die Zielgruppe Kinder und Jugendliche.“ Damit die städtischen Häuser diesen Anspruch erfüllen könnten, sei zusätzliches Geld nötig. „Daher sollte über eine entsprechende Haushaltsstelle im Kulturmarketing nachgedacht werden“, betont Madzirov.