Teilkritik an DMT-Konzept

Teilkritik an DMT-Konzept
29.09.2015
Klaus Mauersberger und Giuseppe Saitta

Die CDU-Ratsfraktion sieht die Fortsetzung der Dachmarkenstrategie für Düsseldorf grundsätzlich positiv. Sie lehnt aber mehrere Punkte in der von OB Geisel geplanten Neuorganisation der Agentur Düsseldorf Marketing & Tourismus (DMT) ab.

„Wichtig ist jetzt, dass die Dachmarkenstrategie zu Ende geführt wird. Unsere Bedenken richten sich indes vor allem gegen die geplante Verdrängung der privaten Gesellschafter aus der DMT, die eine 100-prozentige städtische Tochter werden soll. Das überrascht umso mehr, weil Geisel immer das Hamburger Modell als Vorbild nennt. Darin sind ausdrücklich Externe als Gesellschafter eingebunden“, sagt Ratsherr Klaus Mauersberger, stellvertretender Vorsitzender im Wirtschaftsausschuss.

Ausbezahlung zu teuer
Bisher sind neben der Stadt auch private Eigentümer an der DMT-Agentur beteiligt, darunter der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband, der Branchenverband des Gastgewerbes Dehoga und die IHK. „Diese unabhängige Expertenrunde mit ihrem Sachverstand war gut und richtig für die DMT. Wenn Geisel die Beteiligung nicht mehr will, muss er den Gesellschaftern ihre Anteile abkaufen. Das könnte teuer werden. In der aktuellen Haushaltssituation rät die CDU davon ab“, so Mauersberger.

Marketing braucht Ziele
Darüber hinaus plant Geisel, die Geschäftsfelder der DMT umzubauen. Klaus Mauersberger merkt an: „Stadtmarketing und Dachmarkenstrategie wären künftig bei einer übergeordneten Holding angesiedelt (‚Marke Düsseldorf‘). Aus der DMT soll in Schwundform die ‚Düsseldorf Tourismus‘ werden. Die kümmert sich dann nur noch um diesen Bereich. Die Frage ist, ob bei der Konstruktion der Austausch mit der Wirtschaftsförderung noch funktioniert. Überhaupt: Bevor Geisel umstrukturiert, sollte das Ziel aller Marketingaktivitäten klar feststehen. Diese Festlegung ist er aber schuldig geblieben.“

D-Ticket als Umsatzbringer erhalten
Ratsherr Giuseppe Saitta, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, kritisiert die unklare Zukunft von D-Ticket: „Geisel stellt die Ertragskraft des Ticketvertriebs mittelfristig in Frage und will ihn aus der DMT herausnehmen. Fortuna soll ihre Tickets in Eigenregie verkaufen. Das halten wir für falsch. Das Ticketing wird als Umsatzbringer nach wie vor benötigt. Allerdings braucht Düsseldorf mehr zugkräftige Events, damit die Leute auch Karten kaufen. Da muss was passieren.“