OB Geisel soll Versuch mit „Umweltspuren“ sofort abbrechen

OB Geisel soll Versuch mit „Umweltspuren“ sofort abbrechen
16.10.2019
Rüdiger Gutt und Andreas Hartnigk

Die CDU-Ratsfraktion sieht auch in der dritten „Umweltspur“ einen schwerwiegenden Eingriff in den Verkehrsfluss zu Lasten von Anwohnern, Pendlern und der Luftqualität. Oberbürgermeister Thomas Geisel und eine rot-rot-grüne Mehrheit zwängen den Menschen einen Feldversuch mit Chaos, Staus und Stress auf. Statt alternative Verkehrsangebote zu stärken, hätten sich die Verantwortlichen einem Feldzug gegen das Auto verschrieben, kritisiert die CDU. Sie fordert OB Geisel auf, das Experiment mit den „Umweltspuren“ unverzüglich abzubrechen.

Stau-Spuren schaden Klima und Wirtschaft
„Schon nach einem Tag haben sich die Warnungen der CDU bestätigt: Auch die dritte ‚Umweltspur‘ ist eine Stau-Spur. Mit Rückstaus bis zur A 46 sind wir trotz Herbstferien heute schon nah am Verkehrskollaps“, sagt CDU-Fraktionschef Rüdiger Gutt. „Damit erreicht OB Geisel genau das Gegenteil von klimagerechter Mobilität. Denn überall da, wo der Verkehr stockt, wird auch die Luft schlechter, weil der Schadstoffausstoß zunimmt.“ Menschen, die an den Stau- und Ausweichrouten wohnen, würden über Gebühr belastet. „Damit verfehlen die ‚Umweltspuren‘ ihren Zweck und machen Umwelt- und Klimaschutz zunichte. Darüber hinaus gefährden sie den Wirtschaftsstandort Düsseldorf“, so Gutt. Staus seien teuer für die Unternehmen. „Wenn deshalb Firmen abwandern, gehen Arbeitsplätze verloren. Das kann nicht im Interesse der Stadt sein.“

Gefahr für Verkehrssicherheit
Fraktionsvize und Verkehrsexperte Andreas Hartnigk fordert von OB Geisel den sofortigen Stopp der Stau-Trassen: „Ich halte die ‚Umweltspuren‘ für einen gefährlichen Eingriff in die Verkehrssicherheit – sowohl was die Rückstaus bis zum Werstener Kreuz als auch das ungeregelte Miteinander von Radfahrern, Bussen, E-Autos, Taxis und Fahrgemeinschaften auf den Sonderspuren selbst angeht. Hier drohen Unfallschwerpunkte zu entstehen.“

CDU-Vorschläge für Sofortmaßnahmen
Hartnigk drängt die Stadtspitze, die von der CDU vorgeschlagenen Alternativen zu den „Umweltspuren“ endlich umzusetzen: „Auf unseren Druck wurde im August ein ganzer Maßnahmenkatalog zur Verkehrswende und damit zur Abwendung von Fahrverboten beschlossen. Es wird Zeit, dass die Verwaltung jetzt handelt.“

Als Erstes sollte laut Hartnigk auf dem Parkplatz der Messe eine Mobilitätsstation für Pendler eingerichtet werden. „Von dort aus können werktags umweltfreundliche Pendelbusse in die City fahren und so das Verkehrsaufkommen verringern.“ Dringend nötig sei auch ein gemeinsamer Vorstoß von Stadt und Nachbarkommunen zum Eil-Ausbau von Park-and-Ride-Anlagen und zur Schaffung regionaler Schnellbusse. „Als Aufsichtsratsvorsitzender der Rheinbahn muss OB Geisel überdies für eine Pünktlichkeits-Offensive sorgen. Dort, wo es möglich ist, sollen die Taktzeiten im Fahrbetrieb verdichtet werden. Das macht Bus und Bahn attraktiver. Ebenso brauchen wir stadtweit Ampelschaltungen mit ‚grüner Welle‘, um den Verkehr im Fluss zu halten und die Luftqualität zu verbessern“, so Hartnigk.