Nein zu Kirchenmusik: Ampel lässt Chöre und Gruppen im Stich

19.06.2015
Friedrich G. Conzen

Die CDU-Ratsfraktion reagiert kopfschüttelnd auf die Absage von SPD, Grünen und FDP an eine verlässliche Förderung der Düsseldorfer Kirchenmusik. Der CDU-Vorstoß dazu wurde gestern im Kulturausschuss abgeblockt.

Ausschussvorsitzender Friedrich G. Conzen sieht keinerlei überzeugende Begründung: „Uns wurde von Ampelseite vorgeworfen, jetzt sei der falsche Zeitpunkt für Haushaltsanträge. Davon kann aber nicht die Rede sein. Unser Ziel war, dass sich der Kulturausschuss grundsätzlich zur Kirchenmusik bekennt und zusagt, sie weiter wie bisher zu fördern. Dadurch hätten viele Chöre und Gruppen in den Gemeinden ein ganzes Stück mehr Planungssicherheit. Doch die werden jetzt im Stich gelassen. Das ist bitter, zumal an den Konzerten immer auch Musikerinnen und Musiker der Freien Szene beteiligt sind, die ohne festes Engagement dastehen.“

Auch beim zweiten Vorschlag der CDU hob die linke Mehrheit das Stoppschild. „Wir wollten die Vergabepraxis noch stärker in die Hände von Profis legen: Im Beirat für Musik sollten künftig auch Fachleute aus beiden Kirchen sitzen und mitreden. Reaktion der Ampel: Über die Zusammensetzung der Beiräte würde einzig und allein am Anfang einer Ratsperiode entschieden. Das ist natürlich Unsinn. Um- oder Nachbesetzungen können aus triftigem Grund immer vorgenommen werden“, so Conzen.

Kurzsichtig und widersprüchlich
Der Kulturexperte vermutet andere Motive hinter der Scheindebatte: „SPD, Grüne und FDP wähnen ihre Anhängerschaft nicht bei der kirchlichen Musik. Darum ist sie ihnen egal. Das erscheint nicht nur mit Blick auf die Freie Szene kurzsichtig und widersprüchlich, die ja angeblich deren Lieblingskind ist. Die Ampelpartner ignorieren auch, wie gut Kirchenmusik als bürgernahes Projekt bei den Menschen in den Stadtteilen ankommt. Dabei beteuert Rot-Grün-Gelb doch immerzu, mehr für die Bezirke tun zu wollen.“

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