Islam-Ausstellung: CDU verteidigt ihre Kritik

Islam-Ausstellung: CDU verteidigt ihre Kritik
14.02.2017
Rüdiger Gutt und Thomas Jarzombek

Die CDU Düsseldorf und die CDU-Ratsfraktion weisen Vorwürfe zurück, wonach ihre Kritik an der Islam-Ausstellung im Düsseldorfer Rathaus religiöse Vorurteile zum Ausdruck bringt. Die Union bleibt bei ihrer Haltung, dass das Rathaus fundamentalistischem Gedankengut egal welcher Herkunft keine Bühne bieten darf.

Bundestagsabgeordneter und Düsseldorfer CDU-Chef Thomas Jarzombek betont: „Oberbürgermeister Geisel hat als Hausherr im Rathaus eine Sorgfaltspflicht, zu prüfen, was dort im Einzelnen an Inhalten ausgestellt wird. Das hat er an dieser Stelle offenbar nicht getan.“

Geisel hätte Fachleute für weltanschauliche Fragen etwa zum Thema Frauenbild in der Ausstellung zu Rate ziehen sollen, so Jarzombek. „Diese Expertise hätte man im Vorfeld einholen müssen. Dass Rüdiger Gutt als Fraktionsvorsitzender der CDU die Thesen der Gemeinde kritisiert, ist völlig richtig.“ Solange Zweifel an der politischen Ausrichtung und Weltanschauung eines Ausstellers bestünden, dürfe es dafür im Düsseldorfer Rathaus keinen Platz geben. „Neben Beratungsstellen der Kirchen oder Islamforschern, die Herr Geisel künftig in Anspruch nehmen sollte, wäre auch eine Möglichkeit, eine entsprechende Expertise in der Stadtverwaltung aufzubauen“, sagt Jarzombek.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Rüdiger Gutt stellt seinerseits klar: „Die CDU ist seit jeher für den offenen und öffentlichen Dialog mit unterschiedlichen Religionsgemeinschaften.“

Zugleich bleibt Gutt bei seiner Kritik an Inhalten der Ausstellung, die die Gleichberechtigung von Frau und Mann in Frage stellen: „Die Gleichwertigkeit oder Gleichbehandlung der Geschlechter, von der in den Texten der Ahmadiyya-Gemeinde die Rede ist, ist nicht die Gleichberechtigung im Sinne unseres Grundgesetzes. Das wird an Aussagen zu Vielehe und Erbrecht beispielhaft deutlich. Dies ist nach Aussage von Experten fundamentalistisch. Das ist durch nichts kleinzureden.“

Rathaus kein Raum für Fundamentalismus
Gutt findet deshalb auch Äußerungen von OB Geisel völlig unangebracht, der am Wochenende in der Presse versucht hatte, das problematische Frauenbild der Gemeinde als „konservativ“ und dem bestimmter christlicher Gruppen ähnlich herunterzuspielen: „Nein, Herr Geisel, hier geht es weder um ‚konservativ‘ noch um Religionsfreiheit: Hier geht es darum, ob das Rathaus fundamentalistischem Ideengut gleich welcher Urheberschaft eine öffentliche Plattform bieten darf.“