Glasmacherviertel: CDU will weitere Spekulation beenden – Ampel hilflos

Glasmacherviertel: CDU will weitere Spekulation beenden Ampel hilflos
22.11.2019
Angelika Penack-Bielor und Klaus-Dieter Lukaschewski

Die CDU-Ratsfraktion wirft dem Ampelbündnis Hilflosigkeit angesichts des Weiterverkaufs des Glashüttengeländes in Gerresheim vor. Anlass der Kritik ist ein Antrag von Grünen und FDP im Wohnungsausschuss am kommenden Montag. Darin werde die Verwaltung gebeten, der Politik rechtliche und planerische Handlungswege für das weitere Vorgehen darzustellen. Das ist der CDU zu wenig. Sie will mit einem Änderungsantrag erwirken, dass nach dem Eigentümerwechsel der Bebauungsplanentwurf für das Glasmacherviertel erneut überarbeitet wird. Anstelle der derzeit geplanten 1.700 Wohneinheiten möchte die Union die verträglicheren Ergebnisse des Werkstattverfahrens wiederaufnehmen. Dies soll weiteren profitgetriebenen Verkäufen des Glashüttengeländes einen Riegel vorschieben.

„Das Werkstattverfahren sah ursprünglich 380 Wohnungen im Geschosswohnungsbau sowie 220 Ein- und Zweifamilienhäuser vor. Die Fläche für Gewerbe ist ebenfalls auf den damals geplanten Anteil zu erhöhen“, erläutert Ratsherr Klaus-Dieter Lukaschewski, wohnungspolitischer Sprecher der CDU-Ratsfraktion. „Dahin sollten neuer Investor und Stadt zurückkehren. Denn an dem Verfahren haben sich seinerzeit viele Bürgerinnen und Bürger mit ihren Vorschlägen und Einwänden beteiligt.“ Mit ihrem Vorstoß wolle die CDU auch weitere Preistreiberei verhindern. „Wir wünschen uns das Signal, dass die Landeshauptstadt nicht bereit ist, wilde Immobilien-Spekulation zu unterstützen“, so Lukaschewski.

Ratsfrau Angelika Penack-Bielor, planungspolitische Sprecherin der Union und zuständig für Gerresheim, pflichtet bei: „Die CDU steht für eine konstruktive Zusammenarbeit mit der Düsseldorfer Wohnungswirtschaft, weil wir überzeugt sind, dass nur so neue Wohnungen entstehen.“ Dagegen schade Düsseldorf die fortgesetzte Spekulation mit einem wichtigen Neubaugebiet wie dem ehemaligen Glashüttengelände. „Hier wollen wir Grenzen setzen.“

Kritik äußert Penack-Bielor am Ampelbündnis: „Der Antrag von FDP und Grünen, worin beide die Verwaltung um Lösungswege bitten, zeugt von Hilflosigkeit. Dass die SPD nicht dabei ist, deutet zudem auf Zwist in der Ampel hin.“