Eon-Ausstieg beim MKP: CDU drängt auf Museumsreform

31.03.2016
Friedrich G. Conzen

Die CDU-Ratsfraktion bedauert den Rückzug von Eon als Förderer der Stiftung Museum Kunstpalast (MKP). Zugleich bekräftigt sie ihre Forderung nach einer Neuorganisation der Düsseldorfer Museumslandschaft.

„Der Ausstieg von Eon ist eine Hiobsbotschaft. Denn die Kunstmetropole Düsseldorf verdankt dem Konzern als Sponsor und Schrittmacher sehr viel“, sagt Bürgermeister Friedrich G. Conzen, Vorsitzender im Kulturausschuss. „Das Unternehmen hat gemeinsam mit der Stadt seit 1998 dafür gesorgt, dass am Ehrenhof ein international erfolgreicher Museumsbetrieb entstand. Dank dieser Partnerschaft konnte das Kunstpalast-Gebäude überhaupt erst saniert werden. Zudem ermöglichte Eon mit seinem Engagement bedeutende Ausstellungen wie etwa Caravaggio, Bonjour Russland, Nam June Paik, Düsseldorfer Malerschule, Gursky, El Greco und Zurbarán. Die Lücke, die sich mit dem Vertragsende nach 2017 auftut, ist schmerzhaft.“

Dringende Reform
Conzen sieht die städtischen Kulturhäuser insgesamt in einer angespannten Finanzlage: „Der Haushalt der Stadt muss konsolidiert werden, und bei den Sponsoren aus der Wirtschaft sitzt das Geld auch nicht mehr locker. Wenn wir die Qualität und Vielfalt unserer Museen und Institute erhalten wollen, ist eine Strukturreform dringend geboten.“

Notfalls Kulturgipfel
Kern der Neuorganisation sind für Conzen eine engere Zusammenarbeit zwischen den Häusern, bessere Aufgabenteilung und auch Umzüge: „Es müssen Kompetenzen räumlich und personell teilweise gebündelt werden, damit sich die städtischen Museen auch in Zukunft behaupten können. Dazu hat die CDU 2013 zusammen mit der FDP ein Konzept beschlossen, das seit der Kommunalwahl auf Eis liegt. SPD, Grüne und FDP wollen das Thema im Rahmen ihres Kulturentwicklungsplans aufgreifen. Der soll bis Ende des Jahres vorliegen. Ich habe starke Zweifel, ob das gelingt. Wir brauchen jetzt eine Marschroute und müssen loslegen. Uns läuft die Zeit davon, wie man beim MKP sieht. Notfalls soll OB Geisel einen Kulturgipfel mit allen Fraktionen einberufen.“

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