
(c) Ralph Sonderman
Antrag der Ratsfraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, der Grünen internationalen offenen Liste und der Internationalen Bürger Union zur Sitzung des Integtrationsrates am 29.03.2023
Der Integrationsrat beschließt, die Schwerpunktthemen „Migrantische Erinnerungskulturen“ und „Förderung von migrantischen Gründerinnen und Gründern“ für die Migrantenorganisationen im Förderjahr 2024 festzulegen.
Integrative Projekte, die sich mit den vorgenannten Schwerpunktthemen im nächsten Jahr befassen, wollen wir auf der Grundlage der Richtlinien zur Förderung von Integrationsmaßnahmen der Migrantenorganisationen besonders fördern. Die Schwerpunkte werden wie folgt begründet:
Migrantische Erinnerungskulturen:
Seit dem Anwerbeabkommen aus den 50er und 60er Jahren jährt sich Migrationsgeschichte auch in Düsseldorf zum 60ten Mal. Viele Migrantinnen und Migranten leben in Düsseldorf bereits in der dritten und vierten Generation. Daran zu erinnern stellt nicht nur eine persönliche und kollektive Ressource dar. Erinnerungskultur stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt, räumt mit Missverständnissen auf und macht heutige gesellschaftliche Realität sichtbar. Das gemeinsame Erinnern erweitert gesellschaftliche Solidarität, zudem ist eine migrantischen Perspektive in der städtischen Erinnerungskultur unterrepräsentiert. Dies zu ändern ist ein wichtiger Aspekt für das Gefühl des Ankommens für viele migrantischen Gruppen. Viele Angebote und Projekte können auf diesem Wege entstehen und das gemeinsame Erinnern in der Demokratie fördern.
Förderung von migrantischen Gründerinnen und Gründern:
Viele Menschen mit Migrationsbiografie wollen in Düsseldorf Unternehmen gründen, um sich wirtschaftlich unabhängig zu machen. Der Deutsche Industrie und Handelstag (DIHK) hat die Erfahrung gemacht, dass „Gründer mit Migrationshintergrund nicht schlechter und nicht besser vorbereitet sind als deutschstämmige Newcomer. Das kaufmännische Rüstzeug beherrschen sie, so der DIHK, im Schnitt sogar etwas besser. Dennoch stehen Migranten vor einer Reihe von Herausforderungen, die anderen angehenden Selbständigen eher erspart bleiben.“* Das können neben der Frage der Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen sprachliche oder kulturelle Herausforderungen sein. Unser Ziel ist es, unter Einbindung der Migrantenorganisationen die niedrigschwellige Information und Beratung für diese Gründerinnen und Gründer zu intensivieren und qualitativ zu verbessern. Wir wollen deshalb die Migrantenorganisationen ermutigen, sich mit dem Thema Unternehmensgründung auseinanderzusetzen und entsprechende Angebote und Projektideen bezogen auf die Situation in Düsseldorf zu entwickeln.
André Tischendorf Samy Charchira Alessandro Stenico Iljo Skangalov
*) https://www.existenzgruender.de/SharedDocs/Downloads/DE/GruenderZeiten/GruenderZeiten-10-EN.pdf?__blob=publicationFile
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