Räume für Kultur, Bildung und Integration übergreifend planen

Forum Freies Theater e. V.
Sitzung am 03.02.2022
Rolf Tups

Antrag der Ratsfraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Ratssitzung am 3. Februar 2022

Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, ein zusammenhängendes Konzept für die kulturelle, bildungs- und integrationsfördernde Nutzung (städtischer) Räume zu erstellen, die zurzeit oder in absehbarer Zukunft freigezogen werden bzw. sind.

Bestandteile dieses Konzepts sollen sein:

  • das Gebäude Yorckstraße 19–29 (ehem. Gebäude der HSBC), mit einer künftigen Nutzung durch die Volkshochschule Düsseldorf (einschl. Schulische Weiterbildung, International English Library und Internationales Bildungszentrum „Die Brücke“) und einer Ansiedlung des „Hauses der Kulturen“. Zugleich soll die Kulturverwaltung dem Vermieter den zusätzlichen Flächenbedarf für das „Haus der Kulturen“ unverzüglich anzeigen, den Bedarf in das geplante Raum- und Funktionsprogramm aufnehmen und mit zum Gegenstand der laufenden Verhandlungen machen. Ziel soll sein, dem Rat im zweiten Quartal 2022 eine Beschlussvorlage zur städtischen Anmietung von Flächen und Stellplätzen für die VHS und das „Haus der Kulturen“ im Gebäude Yorckstraße vorzulegen.
    Zudem wird die Leitung der Volkshochschule gebeten, sich mit dem Trägerverein „Haus der Kulturen“ e. V. abzustimmen, um kurzfristig eine gemeinsame erste Konzeption für Kooperationsmöglichkeiten am Standort Yorckstraße zu entwickeln. Dabei sind inhaltliche, räumliche und organisatorische Synergiegewinne anzustreben – ggf. auch im Austausch mit der benachbarten Hochschule Düsseldorf oder auch dem FOM Hochschulzentrum. Diese Konzeptskizze soll bereits in der Beschlussvorlage zur Anmietung von Flächen im Gebäude Yorckstraße enthalten sein.
  • das Gebäude Münsterstraße 446/Karl-Röttger-Platz 1 (bisheriges Junges Schauspiel), mit einer künftigen Nutzung als Probenzentrum mit Aufführungsrecht durch die Freie Tanz- und Theaterszene („Zentrum für künstlerisches Arbeiten“) und eventuell durch weitere private Kulturinitiativen.
    Dabei soll zusätzlich eine begründete Standortempfehlung für das Café Eden gegeben werden – ggf. auch unabhängig vom Standort Münsterstraße.
  • die Oberrather Straße 37 (ehem. Jugendberufshilfe JBH), mit einer Nutzung durch die Stiftung „Haus der Talente“ und einer kurzfristigen Zwischennutzung eines Teils der Flächen durch die Freie Tanz- und Theaterszene bis zum möglichen Einzug in die Münsterstraße 446.
  • die bis ins Jahr 2074 mietfreien Räume in der Jahnstraße 3 (ehem. FFT Kammerspiele), mit einer Zwischennutzung durch die Off-Szene und freie Kulturinitiativen. Ziel soll sein, eine dauerhafte Nutzung des Standorts z. B. mit dem Schwerpunkt Musik zu entwickeln.

Darüber hinaus soll eine Nachnutzung frei gewordener bzw. freiwerdender städtischer Flächen am Bertha-von-Suttner-Platz 1–3 (ehem. Zentralbibliothek und VHS) geprüft werden. Zudem ist ein möglicher Standort für ein „Werkkunsthaus Düsseldorf und NRW“ unter Einbeziehung der Handwerkskammer Düsseldorf zu prüfen.

Das Gesamtkonzept soll einen Zeitplan, den Finanzbedarf für notwendige Instandsetzungen/Sanierungen und Umzüge sowie Folgekosten und künftige Zuschussbedarfe aufführen. Dabei sind auch Fördermöglichkeiten intensiv zu prüfen und zu nennen. Das Konzept soll im dritten Quartal 2022 den zuständigen Fachausschüssen und Bezirksvertretungen zur Beratung und dem Rat zur Entscheidung vorgelegt werden.

Begründung:

Die Kooperation von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN will die Kunst- und Kulturmetropole Düsseldorf zukunftsfest machen. Eine wesentliche Herausforderung sind dabei die Sicherung vorhandener und die Gewinnung neuer Räume für kulturelle Nutzungen in allen Stadtteilen – gerade im Hinblick auf wachsende Flächenbedarfe bei knappen Raumressourcen und einer starken Nutzungskonkurrenz etwa durch Wohnen, Wirtschaft, Klimaschutz, Bildung, Sport, Freizeit und Erholung.

Die Verlagerung u. a. von Zentralbibliothek und Forum Freies Theater Düsseldorf e. V. an den Konrad-Adenauer-Platz 1, die Vorbereitungen zum Umzug der städtischen Volkshochschule an die Yorckstraße[1] und der Beschluss zum Erweiterungsbau des Central als Spielstätte für das Junge Schauspiel[2] geben aktuell Anlass zu einer übergreifenden Planung, die dazu dienen soll, weitere Raumbedarfe und Raumangebote sinnvoll und möglichst mit Synergieeffekten zusammenzuführen. Dabei wollen wir einerseits Räume in der Innenstadt ermöglichen, andererseits auch Kultur vermehrt in die Stadtteile bringen. Das ist Ziel unseres Konzeptauftrags.




[1] Vgl. RAT/523/2021.

[2] KUA/114/2021.

 

Ratsherr Marcus Münter und Bürgermeisterin Clara Gerlach