Long Range Wide Area Network (LoRaWAN): Prüfung der Rahmenbedingungen für die Umsetzung eines flächendeckenden und stadtweiten Netzes

Sitzung am 19.02.2025
Stephan Speit

Antrag der Ratsfraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Sitzung des Ausschusses für Digitalisierung, Personal und Organisation am 19.02.2025

Antrag:

Die Verwaltung wird gebeten, die technischen, organisatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen für die Umsetzung eines flächendeckenden und stadtweiten LoRaWANs in Düsseldorf zu prüfen.

Dabei soll insbesondere

1. die notwendige Infrastruktur für ein durchgehendes LoRaWAN-Netzwerk für Düsseldorf definiert werden.
2. ein strategischer Plan für den Ausbau des LoRaWAN-Netzwerkes unter Berücksichtigung vorhandener LoRaWAN-Strukturen und deren Integration in ein gesamtheitliches Netz erarbeitet werden.
3. ein Prüfergebnis zu möglichen Kooperationen mit lokalen und regionalen Partnerinnen und Partnern und Betreibermodellen bei der Umsetzung eines LoRaWANs vorgestellt werden.
4. der Finanzierungsbedarf für den Aufbau und den Betrieb des flächendeckenden LoRaWANs ermittelt werden.

Begründung:

LoRaWAN ist eine Schlüsseltechnologie für die digitale Transformation der Landeshauptstadt Düsseldorf und wesentlicher Bestandteil moderner Smart City-Konzepte.

Über ein LoRaWAN können kosteneffizient und energiesparend Daten über große Distanzen ausgetauscht werden, was es zur idealen Infrastruktur für Internet-of-Things (IoT)-Anwendungen macht. Über batteriebetriebene Sensoren können so verschiedene Systeme energiearm und effizient miteinander kommunizieren.

Ein wesentlicher Vorteil der LoRa-Technik ist, dass die Funkfrequenzen kostenlos genutzt werden können. Im Gegensatz zu Mobilfunktechnologien, bei denen Lizenzen für Frequenzen bezahlt werden müssen, fallen bei LoRaWAN keine Kosten für die Nutzung des Funknetzes an, was die Attraktivität hinsichtlich Zugang und Nutzung nochmal deutlich steigert.

Außerdem sind die technischen Grundlagen frei zugänglich. Viele Software-Bausteine sind als Open-Source-Programme verfügbar. Das bedeutet, dass nicht nur ein bestimmter Hersteller die Technik vorgibt, sondern viele Anbieter diese Technologie nutzen und weiterentwickeln können. Das sorgt für mehr Flexibilität und vermeidet Abhängigkeiten von einzelnen Unternehmen.

Beispielhafte IoT-LoRaWan Szenarien:

• Umweltüberwachung: Sensoren messen kontinuierlich die Luftqualität (z. B. Feinstaub, CO₂) in Grünanlagen oder an Straßen und liefern über das LoRaWan in Echtzeit Daten, um gezielte Maßnahmen für saubere Luft zu ergreifen.
• Parkplatzmanagement: Smarte Parksensoren erkennen freie Parkplätze und übermitteln diese Informationen in Echtzeit an digitale Karten oder Apps. Dies reduziert den Suchverkehr und trägt zur Verkehrsberuhigung bei.
• Wetterdatenüberwachung: Wetterstationen, die mit LoRaWAN verbunden sind, liefern präzise lokale Wetterdaten, die beispielsweise für Hochwasserschutzmaßnahmen oder in der Verkehrsplanung genutzt werden können.

LoRaWAN dient als Grundlage für zahlreiche Smart City-Anwendungsszenarien, die im Rahmen der Digitalisierungsstrategie im Programm "Smartes Düsseldorf" einzuordnen sind.

Das Ziel der Ratsfraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist es, ein zusammenhängendes, stadtweites Netzwerk zu schaffen und somit zusätzlich fragmentierte fallbezogene LoRaWAN-Lösungen zu vermeiden.

Die LoRaWAN-Technologie zahlt unmittelbar auf die Programme "Digitale Infrastruktur" und "Smartes Düsseldorf" der städtischen Digitalstrategie ein.

Ein flächendeckendes LoRaWAN stärkt die digitale Basis der Stadt und schafft die Voraussetzungen für zukunftsweisende Smart City Projekte vor allem in den Bereichen Mobilität, Energie, Umwelt und Verwaltung.

Mit freundlichen Grüßen

Stephan Speit  Jörk Cardeneo