
(c) Laurence Chaperon
Die Verwaltung wird beauftragt, den Bücherbus zu erhalten und dafür im Haushalt 2016, Produkt 25272010, Konto 54310000, einen Betrag von 254.000 Euro bereitzustellen.
Zusätzlich wird die Verwaltung beauftragt, das inhaltliche Konzept für eine zukunftsfähige Nutzung des Bücherbusses unter Einbeziehung der Veränderungen in den Bereichen Ganztagsschule, Freizeitverhalten und Zuwanderung weiterzuentwickeln. Im Rahmen dieses Konzepts muss auch die Finanzierung für einen langfristigen Betrieb sowie eine Neuanschaffung oder der Umbau eines Busses erarbeitet und die Teil-Finanzierung über Sponsoring geprüft werden.
Die CDU-Ratsfraktion kämpft für den Erhalt des städtischen Bücherbusses. Der Bus ist als unverzichtbare Bildungsgröße seit Jahrzehnten eine feste Institution. Ihn nutzen vor allem Familien mit Kindern, Ältere und Menschen mit Mobilitätseinschränkungen. Für die Stadtteile bedeutet die fahrende Mediensammlung eine kulturelle Grundversorgung. Ein solchermaßen „aufsuchendes“ Angebot ermöglicht Teilhabe an Bildung. Zudem wirkt der Bus von Angermund bis Garath in sozialer Hinsicht als stabilisierender Faktor – vergleichbar mit einem Stadtteiltreff.
Gleichwohl muss der Bücherbus seinen Service an die sich verändernden Alltagsbedingungen anpassen. Beispielhaft ist hier der zunehmende Ganztagsunterricht von Schülerinnen und Schülern zu nennen. Deshalb ist es wichtig, ein Konzept zu erarbeiten, mit dem Ziel, sowohl die Angebote inhaltlich neu auszurichten als auch eine dauerhafte (Co-)Finanzierung durch Sponsoren sicherzustellen.
Bei der Erarbeitung dieses Konzepts soll unter anderem eine bessere Kooperation mit Kitas/Kindergärten, Grund- und weiterführenden Schulen sowie Jugendfreizeiteinrichtungen angestrebt werden. Hierzu sollen auch Best-Practice-Beispiele aus anderen Städten untersucht werden. In Stuttgart beispielsweise fahren zwei Bücherbusse einmal im Monat eigens Kitas und Grundschulen an (http://www1.stuttgart.de/stadtbibliothek/bvs/actions/profile/view.php?id=236).
Weiterhin ist zu überlegen, wie der Bücherbus für die Integration von Geflüchteten und Zugewanderten eingesetzt werden kann. Denkbar wäre, dass er dabei hilft, Spracherwerb, Bildung und Weiterbildung von Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern.
Zur (Co-)Finanzierung des laufenden Betriebs sowie einer möglichen Neuanschaffung eines Bücherbusses soll die Verwaltung zusätzlich ein Sponsoring-Konzept erarbeiten. Der Bus kann beispielsweise – wie auch die normalen Linienbusse/Straßenbahnen des Öffentlichen Personennahverkehrs – außen als Werbeträger fungieren. Dafür bieten sich insbesondere Partnerschaften mit Unternehmen aus der Medien- oder Bildungsbranche an. Darüber hinaus ist zu prüfen, ob nicht die Anschaffung und der Umbau eines gebrauchten Busses kostengünstig erfolgen können.
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