
(c) Ralph Sondermann
Zum Haushaltsplanentwurf 2014 des Amtes für Verbraucherschutz stellen die Ratsfraktionen von CDU und FDP folgenden Haushaltsbegleitantrag „Neue Wege im städtischen Taubenmanagement“:
Produkt 012 122 100: Veterinärwesen und Lebensmittelüberwachung
Sachkonto 10000 5291000: Aufwendungen für sonstige Dienstleistungen
Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob im Rahmen eines Modellversuches die Umsiedlung von Taubenkolonien sinnvoll und tierschutzgerecht umgesetzt werden kann.
In diesem Zusammenhang soll untersucht werden, ob in dicht bewohnten Stadtteilen, wie z. B. Eller oder Derendorf, einzelne an bestimmte Taubenschläge gebundene Taubenkolonien eingefangen und in nicht bewohnten Stadtgebieten erfolgreich neu angesiedelt werden können. Der regelmäßige Austausch von Taubeneiern im Rahmen des Taubenmanagements soll auch am neuen Standort fortgeführt werden.
Gleichzeitig wird die Verwaltung gebeten, die Erfahrungen anderer Kommunen mit vergleichbaren Maßnahmen zu ermitteln und die erforderlichen Haushaltsmittel für 2014 zu etatisieren.
Seit vielen Jahren steigt die Zahl der wild lebenden Tauben in der Landeshauptstadt an. Besonders lokale Brennpunkte, wie zum Beispiel der Bereich der Gumpertstraße im Stadtteil Eller, sind inzwischen von einer regelrechten Taubenplage betroffen. Sowohl Anwohner und Händler als auch Passanten klagen hier über starke die Verschmutzung durch Taubenkot. Ebenso weisen die örtlichen Vertreter der Brieftaubenzüchter auf die vermehrte Gefahr von Krankheitsübertragungen durch Tauben hin.
Seit 2009 führt die Landeshauptstadt in Zusammenarbeit mit der Diakonie (Renatec) und zuletzt mit dem Verein Stadttiere Düsseldorf e. V. das Projekt „Taubenmanagement“ durch. Ziel ist eine Verminderung der unkontrollierten Vermehrung und eine mittelfristige Reduzierung der Taubenpopulation sowie eine Verbesserung der Stadtsauberkeit.
Durch großen ehrenamtlichen Einsatz, etwa beim regelmäßigen Austausch von Taubeneiern, der Versorgung der Tauben in den aufgestellten Schlägen mit artgerechtem Futter und Wasser oder bei der Säuberung der Schläge, konnte das Projekt bislang an verschiedenen Standorten durchgeführt werden.
Leider haben die bisherigen Maßnahmen zu keiner spürbaren Verbesserung der Situation in den Brennpunkten geführt. Vorschläge aus den Bezirksvertretungen, wie etwa ein Einfangen und Töten der Tiere nach dem „Mannheimer Modell“, wurden von der Verwaltung mit Hinweis auf das Tierschutzgesetz abgelehnt. Auch der Einsatz von Falken würde wohl nur zu einer zeitlich begrenzten Verdrängung der Tauben führen und ist daher wenig erfolgversprechend.
Daher sprechen sich die Fraktionen von CDU und FDP dafür aus, eine umfangreiche Verlagerung von Tauben in verträglichere Bereiche des Stadtgebietes, wie zum Beispiel Industriebrachen, zu prüfen. Die Bestände eines Taubenschlages könnten hierzu eingefangen, an einem neuen Standort angesiedelt und über das bisherige Projekt auch weiter artgerecht versorgt werden. Der regelmäßige Austausch von Tauben- gegen Gipseier sollte auch am neuen Standort beibehalten werden. Da sich Tauben, bei ausreichender Versorgung, in der Regel nur 200 bis 400 Meter um den Schlag aufhalten, könnte so eine Entspannung in den Brennpunkten erreicht werden.
Die Ratsfraktionen von CDU und FDP beschäftigen sich, insbesondere in den Bezirksvertretungen, seit vielen Jahren mit einer Lösung der Taubenproblematik und möchten die Verabschiedung des Haushaltes im Umweltausschuss dazu nutzen, um begleitend neue Wege in der Kontrolle der Taubenpopulation zu gehen.
Eine weitere Begründung erfolgt ggf. mündlich.
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