Fachkräfteoffensive in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit

Fachkräfteoffensive in der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit
Fachkräfteoffensive
Sitzung am 16.12.2021
Rolf Tups

Haushaltsantrag der Ratsfraktionen von CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zur Ratssitzung am 16. Dezember 2021

Antrag:

Der Rat beauftragt die Fachverwaltung, für den Bereich der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit einen Maßnahmenkatalog zu erarbeiten mit dem Ziel, die aktuellen Vakanzen abzubauen und den in den nächsten Jahren zu erwartenden weiteren Fachkräftebedarf zu begegnen.

In diesem Maßnahmenkatalog soll geprüft werden, wie insbesondere das Jugendamt Düsseldorf in den Bereichen der Personalgewinnung, der langfristigen Personalbindung und der systematischen Personalentwicklung gestärkt werden kann, um den Fachkräftebedarf kurz-, mittel- und langfristig zu decken und als attraktive Arbeitgeberin auch über die Stadtgrenzen hinaus wahrgenommen zu werden.

Der Maßnahmenkatalog soll darstellen, wie die einzelnen Schritte erlangt werden können und welche Ressourcen (finanziell, personell, zeitlich) hierfür erforderlich sind. Bei Bedarf sollen benötigte Mittel für die Beauftragung externer Expertinnen und Experten zur Verfügung gestellt werden.

Für die Erarbeitung des Maßnahmenkatalogs werden für das Jahr 2022 Mittel in Höhe von 50.000 Euro im Produkt 3636201, Zeile 15, Konto 53180000 vorgesehen. Der Maßnahmenkatalog soll dem Jugendhilfeausschuss im 2. Quartal 2022 zur Entscheidung vorgestellt werden.

Begründung:

Alleine aufgrund der Vielzahl der Beschäftigten nimmt das Jugendamt im Ämtergefüge unserer Landeshauptstadt eine hervorgehobene Rolle ein. Mit knapp einem Viertel aller Stadtbeschäftigten, die dem Jugendamt zugeordnet werden, handelt es sich um ein absolutes Großamt. Durch die Gesamtfluktuation und - in den kommenden Jahren auch immer stärker - der Altersfluktuation geschuldet, werden die Chancen freie Stellen besetzen zu können, immer geringer. Bereits jetzt gibt es im Jugendamt über 500 Vakanzen und damit einen Besetzungsgrad von nur rund 85 Prozent. Neben dem Fachkräftemangel und der Konkurrenz um pädagogische Mitarbeitende, kommen neue Herausforderungen wie der kommende OGS Rechtsanspruch und beispielsweise wie die Qualitätsentwicklung und erweiterte Öffnungszeiten der Kindertageseinrichtungen hinzu. Es braucht hier ein Umsteuern bei der Ergreifung von Maßnahmen im Bereich der Personalbindung, -gewinnung und -entwicklung. Der Maßnahmenkatalog soll, wenn notwendig, in Zusammenarbeit mit dem Hauptamt, dem Gesundheitsamt, der AG78 und den freien Trägern erarbeitet werden. Nur wenn wir jetzt gemeinsam dieses Problem angehen, können wir in Zukunft die hohe Qualität im Bereich Kinder-, Jugend- und Familienarbeit in Düsseldorf sichern und ausbauen und die Bedarfe der Kinder, Jugendlichen und Familien sicherstellen.

Rolf Tups, Angela Hebeler, Norbert Czerwinski