
(c) Ralph Sondermann
Der Ausschuss für Gesundheit und Soziales beauftragt die Verwaltung, in einer der nächsten Sitzungen des Ausschusses und der kommunalen „Konferenz Alter und Pflege“ Vertreterinnen und Vertreter des Pflegemodells „Buurtzorg“ einzuladen und dieses vor dem Hintergrund einer möglichen Anwendung in Düsseldorf vorstellen zu lassen.
Die CDU-Ratsfraktion setzt sich für eine an den tatsächlich bestehenden Bedarfen in Düsseldorf orientierte Fortentwicklung der örtlichen Pflegelandschaft ein. Hierzu gehört vor allem die Deckung des bestehenden Fachkräftebedarfs entsprechend der auch in Zukunft weiter steigenden Zahl an pflegebedürftigen Frauen und Männern in dieser Stadt. Dies kann aus unserer Sicht nur gelingen, indem man den Beruf der Pflegerin bzw. des Pflegers attraktiver gestaltet. Einen wichtigen Baustein hierzu kann nach unserer Vorstellung die Einführung des aus den Niederlanden stammenden Pflegemodells „Buurtzorg“ darstellen.
Das Wort „Buurtzorg“ bedeutet Nachbarschaftshilfe. Dies ist der Kerngedanke des ambulanten Pflegemodells, in dem die Patientin bzw. der Patient so weit wie möglich wieder selbst aktiviert werden soll – und das mit Hilfe eines möglichst großen Netzwerks aus Familie, Freunden und Nachbarschaft. Das Pflegepersonal organisiert sich und seine Arbeit hierbei eigenverantwortlich in kleinen Teams vor Ort. So entfallen weite Fahrtwege durch die Stadt, und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wird in einem System ohne Hierarchien ermöglicht, ihr Wissen über das Quartier (z. B. Netzwerke und Vereine), in dem sie selber leben, in die Arbeit mit einzubringen. Gleichzeitig eröffnen kurze Wege ein hohes Maß an individueller Flexibilität in der alltäglichen Aufgabenwahrnehmung.
Abgerechnet werden mit den Pflegekassen nicht die erbrachten Leistungen, sondern der zeitliche Einsatz, der mittels Tablets dokumentiert wird. Das Führen einer digitalen Patientenakte ermöglicht es darüber hinaus nicht nur allen Teammitgliedern, sondern auch den betreuenden Ärzten und Krankenhäusern, sich schnell einen umfassenden Überblick über den Gesundheitszustand der Patientinnen und Patienten zu verschaffen. Dies stellt einen erheblichen Mehrwert im Sinne eines ganzheitlichen Betreuungsansatzes dar.
Die Betreuung pflegebedürftiger Menschen muss nach unserer festen Überzeugung in Zukunft stärker die Seele der einzelnen Patientinnen und Patienten in den Blick nehmen, indem sie auf die individuellen Bedürfnisse jeder und jedes Einzelnen besondere Rücksicht nimmt. Vor diesem Hintergrund wollen wir, dass das in den Niederlanden erfolgreiche Modell „Buurtzorg“ im Ausschuss und in der Pflegekonferenz vorgestellt wird und damit auch Eingang in die Überlegungen der Düsseldorfer „Allianz für Pflege“ findet.
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