
(c) Laurence Chaperon
Die Verwaltung soll die Machbarkeitsstudie zur Umgestaltung des Umfelds des Deportations-Mahnmals in der Marc-Chagall-Straße, die das Berliner Landschaftsarchitektur-Büro Lützow 7 gemeinsam mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt erarbeitet hat, dem Kulturausschuss vor den nächsten Haushaltsberatungen vorstellen, damit in Abstimmung mit der Bezirksvertretung 1 über deren Umsetzung beraten werden kann.
Im April 2012 wurde am ehemaligen Güterbahnhof Düsseldorf-Derendorf ein Mahnmal für die über 6.200 jüdischen Männer, Frauen und Kinder errichtet, die von dort von den Nationalsozialisten verschleppt wurden. Die Düsseldorfer Leitstelle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) organisierte die Deportation von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus dem gesamten Regierungsbezirk Düsseldorf, unterstützt von NS-Parteiorganisationen, Polizei und Behörden. Die meisten der Verschleppten starben in Ghettos oder wurden in Vernichtungslagern ermordet.[1]
Das Mahnmal, das an der Marc-Chagall-Straße – im Norden des neuen Maurice-Ravel-Parks im Quartier Central – liegt, entstand in Zusammenarbeit zwischen der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte und dem Berliner Landschaftsarchitektur-Büro Lützow 7, jeweils auch in Abstimmung mit der hiesigen Jüdischen Gemeinde. Es besteht aus in den Boden eingelassenen Eisenbahnschwellen, Schienensträngen, Schotter und einer rund 40 Meter langen kniehohen Stahlwand, die die Namen der Zielorte der Deportationen trägt: Litzmannstadt, Minsk, Riga, Theresienstadt, Izbica und Auschwitz. Aufgestellt wurde auch eine Informations-Stele. Dieses Ensemble des Gedenkens wird in den Abend- und Nachstunden auch beleuchtet.
Leider wird der Vorplatz des Mahnmals häufig als Parkfläche missbraucht.[2] Außerdem ist es Müll und anderen Verunreinigungen ausgesetzt, da es von allen Seiten frei zugänglich ist. Auch von Seiten der Bürgerinnen und Bürger sind bei der CDU-Ratsfraktion Beschwerden über diese Zustände eingegangen. Die ursprünglichen Planer des Mahnmals, das Landschaftsarchitektur Lützow 7 aus Berlin, haben sich daher mit dem Garten-, Friedhofs- und Forstamt unserer Stadt zusammengesetzt, um eine Machbarkeitsstudie für eine verbesserte Gestaltung des Mahnmal-Umfelds zu erarbeiten. Das vorrangige Ziel dabei war, diesen Ort des Gedenkens besser zu schützen und gleichzeitig sichtbarer zu machen. Die Bezirksvertretung 1 hat diese Maßnahme unterstützt und die Vorplanungen finanziert.
Die CDU-Ratsfraktion bittet die Verwaltung, diese Machbarkeitsstudie zeitnah im Kulturausschuss vorzustellen, damit die in ihr vorgeschlagenen Verbesserungen auch Gegenstand der nächsten Haushaltsberatungen werden können.
[1] Vgl. Informations-Stele der Mahn- und Gedenkstätte am Mahnmal selbst.
[2] Vgl. „Autos parken NS-Gedenkstätte in Düsseldorf-Derendorf zu“ (NRZ, 24. September 2019) sowie „Planer wollen Parken am Mahnmal verhindern“ (RP, 29. Januar 2020).
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