
(c) Ralph Sondermann
Schul- und Jugendhilfe-Ausschuss beschäftigen sich seit vielen Jahren mit den Ursachen und Folgen von Schulverweigerung (Schulabsentismus), die viele Kinder und Jugendliche betrifft. Zwar gibt es keine eindeutigen Studien, aber verlässliche Schätzungen gehen davon aus, dass bundesweit mehr als 500.000 Schülerinnen und Schüler regelmäßig bzw. dauerhaft dem Unterricht fernbleiben.
Eine besondere Brisanz bekommt dieses Thema durch die krisenbedingten Schul-schließungen: Durch die lange Zeit unterbrochenen Routinen und persönlichen Kontakte besteht eine zusätzliche Gefahr, dass sich Kinder und Jugendliche von der Schule entfremden. Zudem droht dies in Zeiten von Lernen auf Distanz auch erst später aufzufallen.
Auch Düsseldorf ist vom schulischen Fernbleiben betroffen. Dies wurde in der letzten Sitzung des Jugendhilfe-Ausschusses bei der Vorstellung des Konzepts „Prävention U27 – Schulabsentismus“ deutlich. Dort wurde die Zahl der Schulverweigerungen auf ca. 3.500 geschätzt. Auffällig sei zudem, dass deutlich mehr Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren bereits die Schule schwänzen.
Düsseldorf setzt sich u. a. mit seinem deutschlandweit bekannten „Rather Mo-dell“ seit 25 Jahren für regelmäßigen Unterrichtsbesuch ein. Besonders jüngere Schulschwänzer werden in diesen Einrichtungen betreut und auf eine Wiedereingliederung in die Regelschule vorbereitet.
Die CDU will Schulverweigerung noch stärker vorbeugen. Um frühzeitig Warnsignale bei den Betroffenen zu erkennen, sollen gegebene Präventionsketten überprüft und die Schulsozialarbeit insbesondere an den Grundschulstandorten zu intensivieren.
Daher bitte ich Sie im Namen unserer Fraktion, folgenden Antrag auf die Tagesord-nung der Sitzung des Jugendhilfeausschusses zu setzen und zur Abstimmung zu bringen.
Der Jugendhilfe-Ausschuss beauftragt die Verwaltung, das vorgestellte Konzept „Prävention U27 – Schulabsentismus“ umzusetzen. Dabei ist von vorrangiger Bedeutung, vorbeugende Maßnahmen für die sechs- bis zehnjährigen Kinder zeitnah durch Schulsozialarbeit an den Grundschulen zu intensivieren und bestehende Präventionsketten zu optimieren. In die Konzeptumsetzung sind das Regionale Bildungsbüro und das Amt für Statistik einzubinden.
Der Jugendhilfe-Ausschuss beauftragt die Verwaltung, beim Land NRW eine höhere anteilige Finanzierung der Maßnahmen gegen Schulverweigerung einzufordern.
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