
(c) Laurence Chaperon
Das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft wird aufgefordert, Künstler/innen, Leiter/innen von Kunst- und Kultureinrichtungen, Vertreter/innen des Onlinehandels und des Handels vor Ort, hier z.B. die Interessen- und Standortgemeinschaften, und die betreffenden Hauseigentümer/innen an einen Tisch zu holen, um aus bisher leerstehenden Ladenzeilen attraktive Kunst- und Kulturschaufenster zu gestalten und gemeinsam bis September 2016 ein Konzept für die dauerhafte Einrichtung dieser Form der Zwischennutzung in Düsseldorf zu etablieren.
Im Herbst 2015 wurde auf Betreiben der Ampel das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft eingerichtet. Mit mehreren Mitarbeiter/innen und 100.000 Euro ist diese neue Verwaltungseinheit gut für ihre Aufgaben ausgestattet. Kein Wunder, dass sich auch große Hoffnungen damit verbinden. So schreibt die Rheinische Post am 25. August 2015: „Geisel macht vor allem zwei wichtige Aufgaben aus. Die Koordinierungsstelle soll bei der Zwischennutzung von leerstehenden Gebäuden und Flächen durch Kulturschaffende helfen. ‚Flächen sind das knappste Gut in unserer Stadt, wir sollten sie nicht brachliegen lassen‘, so Geisel.“ Die CDU-Ratsfraktion will das Potenzial nutzen, das leerstehende Schaufenster für Kunst- und Kulturschaffende bieten, und fordert die Einrichtung von Kulturschaufenstern, die das Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft vorantreiben sollte.
Aus Eigeninitiative heraus gibt es schon erste zarte Versuche in dieser Richtung: So hat das Düsseldorfer Marionettentheater in vielen Geschäften in der Carlstadt seine Marionetten in den Schaufenstern platziert. Die Niederlassung der Düsseldorf Marketing und Tourismus hatte für die diesjährige Nacht der Museen Prospekte für diese Veranstaltungen im Schaufenster des benachbarten leerstehenden Ladengeschäftes, einem früheren Schuhladen, ausgelegt. Weitere Beispiele für gelungene Zwischennutzungen sind die Ausstellung „REFLEXIONEN: Ortsspezifische Arbeiten im Franziskanerkloster“, die der Verein 701 e. V. vom 14.08. bis 10.09.2015 zeigte.
Auch der Onlinehandel kann durch die Präsentation seiner Waren in bisher nicht genutzten Räumen eine Ausstellungsfläche in der realen Welt finden. Generell bekommt der Handel durch diese Form der Nutzung von bisherigen Brachflächen die Möglichkeit, an einem weiteren Standort für seine Produkte zu werben. So zeigt zum Beispiel ein Geschäft für ausgefallene Taschen und Textilien, das in der Nordstraße zuhause ist, auch in Flingern-Nord in der Lindenstraße 97 im Schaufenster eines ehemaligen Ladenlokals sein Angebot, da sich dort ebenfalls die Zielgruppe für diese Produkte befindet – eine Win-win-Situation für den Stadtteil, das Unternehmen, die Konsumenten, den/die Hauseigentümer/in und auch die Bewohner/innen des betreffenden Hauses. Denn jedes belebte Schaufenster bereichert auf vielerlei Weise das Leben vor Ort.
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