Antrag: Kiefernstraße Chancen für Genossenschaften prüfen

Klaus Mauersberger
Sitzung am 22.10.2015
Klaus Mauersberger
Antrag:

Die Verwaltung wird gebeten, zu prüfen, inwieweit bei den Mieterinnen und Mietern der städtischen Wohnungen an der Kiefernstraße (ungerade Hausnummern) ein Interesse besteht, Wohnungsgenossenschaften zu bilden und hierüber die Immobilien zu günstigen Konditionen zu übernehmen.

Begründung:

Die Wohnungen an der Kiefernstraße wurden von 1902 bis 1905 von der Klöckner-Werke AG als Werkssiedlung für eigene Beschäftigte errichtet.

Nach der Stilllegung der Düsseldorfer Produktionsstätten wurden die Wohnungen 1975 an die Landeshauptstadt verkauft. Die Stadtplanung sah hier eine Umwandlung in Industrie- und Gewerbeflächen vor. So wurde ab 1977 mit der Entmietung begonnen.

Nach einer zwischenzeitlichen Unterbringung von Flüchtlingen geriet die Siedlung in die Diskussion über die künftige Wohnungspolitik und Stadtplanung und wurde ab 1981 schrittweise von Wohnungssuchenden und Protestierenden besetzt.

Die Besetzung konnte 1988 durch den Abschluss von Mietverträgen mit den Bewohnerinnen und Bewohnern legalisiert werden. Nach Auslaufen einzelner Mietverhältnisse am 30.11.2008 wurde den Mieterinnen und Mieter zugesichert, dass die Verträge weiterlaufen können. Die Wohnungen werden derzeit vom Amt für Gebäudemanagement bzw. von der Städtischen Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD) verwaltet.

Die Bewohnerstruktur der Kieferstraße ist bis heute sehr vielfältig. So leben dort Menschen aus bis zu 45 Nationen. Auch die Sozialstruktur der Siedlung ist sehr heterogen – ehemalige Beschäftigte der Klöckner-Werke sind dort ebenso anzutreffen wie Angehörige der früheren Hausbesetzerszene sowie Künstlerinnen und Künstler. Dies drückt sich auch in den sehr verschiedenartigen Lebensentwürfen der einzelnen Bewohnerinnen und Bewohner aus.

Die CDU-Ratsfraktion möchte nun prüfen lassen, inwieweit bei den einzelnen Mieterinnen und Mietern Interesse besteht, die Wohnungen im Zuge der Bildung von kleinen Wohnungsgenossenschaften zu günstigen Konditionen selbst zu übernehmen. Das gäbe den Bewohnerinnen und Bewohner die Möglichkeit, den Wohnraum nach den eigenen Vorstellungen und Lebensentwürfen gestalten.