Antrag: Internationales Symposium zum Thema „Wie sieht die Oper der Zukunft aus? Entwicklung eines Zukunftsbildes für Düsseldorf“

Rolf Tups
Sitzung am 20.09.2018
Rolf Tups
Antrag:

Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf beauftragt die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Deutschen Oper am Rhein ein Konzept für die Durchführung eines internationalen Symposiums mit namhaften Intendanten, Architekten/innen, und anderen Akteuren/innen zum Thema „Wie sieht die Oper der Zukunft aus? — Entwicklung eines Zukunftsbildes für Düsseldorf“ zu entwickeln.

Dabei sollen u. a. folgende Kernthemn beleuchet werden:

  • Gegenwart und Zukunft: Wo steht die Oper heute, und welche kulturelle Bedeutung wird sie in den nächsten Jahrzehnten haben?
  • Welchen Einfluss hat die Architektur auf die Anziehungskraft und Attraktivität von Opernhäusern?
  • Welche technischen Anforderungen (u. a. Bühnen- und Steuerungstechnik, Licht, Klang) muss eine Oper der Zukunft erfüllen?
  • Welche Anforderungen an Raumkapazitäten und Besucherplätzen werden an ein modernes Opernhaus in Düsseldorf gestellt?
  • Welche Erwartungen haben die Besucherinnen und Besucher an ein modernes Opernhaus?
  • Welche Möglichkeiten gibt es, dass Opernhaus für die breite Bevölkerung, für Jung und Alt, zu öffnen?
  • Welche wirtschaftspolitische Bedeutung hat das Opernhaus für Düsseldorf?
Begründung:

Seit der Eröffnung der Elbphilharmonie in Hamburg zeigt sich, dass Kulturbauten Städten nicht nur Glanz geben, sondern auch zu einem neuen Wahrzeichen werden können. Die Elbphilharmonie ist in kürzester Zeit zu einem attraktiven Anziehungspunkt für architektonisch, kulturell, musikalisch Interessierte in Deutschland, Europa und der Welt geworden. Beim Festakt anlässlich der Eröffnung sagte der Bundespräsident, dass die Elbphilharmonie „ein Juwel der Kulturnation Deutschland“ sei. Es lockt Investoren und Touristen an und stärkt die lokale Identität. Denn auch in den Herzen der Hamburger Bevölkerung ist das Konzerthaus, das sie liebevoll „Elphi“ nennen, angekommen und angenommen, trotz stark verzögerter Bauzeit und enormer Kostensteigerungen.

Das Düsseldorfer Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee besitzt einen attraktiven Standort am Rand der Altstadt, direkt zwischen Hofgarten und Königsallee. Durch die Bauprojekte Kö-Bogen I und II sowie die Sanierung des Dreischeibenhauses ist der Standort zusätzlich aufgewertet worden. Der Standort muss erhalten bleiben. Das Opernhaus selbst ist jedoch stark sanierungsbedürftig. Der Bedarfsbeschluss aus dem Jahr 2017 umfasst Sanierungen im Bereich des Daches, der Steuerungstechnik Bühnenmaschinerie, der Audio- und Videotechnik, die aus sicherheitsrelevanten bzw. funktionserhaltenden Gründen notwendig und nicht aufschiebbar sind.

Mit Blick auf die Sanierungsbedürftigkeit der Oper in den nächsten Jahren sollte im Rahmen eines Symposiums ergebnisoffen diskutiert werden, ob ein Neubau an gleicher Stelle gegebenenfalls sinnvoller und attraktiver sein kann als eine umfangreiche Sanierung, ein Umbau oder eine Erweiterung. Welche Anforderungen (u. a. Kapazitäten, Steuerungs- und Bühnentechnik, Licht, Klang, Bühne) werden heute an ein modernes Opernhaus gestellt? Welche Raumbedarfe müssen gedeckt werden?

Aber auch grundsätzliche Fragestellungen sollten aufgegriffen werden: Fragen nach der Bedeutung des Opernhauses für Düsseldorf und die Wünsche und Erwartungen der Besucherinnen und Besucher bieten viel Stoff für Gegenwarts- und Zukunftsdebatten.