Antrag: Info-Kampagne „Augen auf: Weg frei für Blinde!“

Andreas-Paul Stieber
Sitzung am 16.05.2018
Andreas-Paul Stieber
Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, zeitnah eine dreimonatige Info-Kampagne mit dem Arbeitstitel „Augen auf: Weg frei für Blinde!“ ins Leben zu rufen. Hierbei soll eine breite Öffentlichkeit über das Vorhandensein und die Bedeutung taktiler Leitsysteme im öffentlichen Raum informiert werden. Im Einzelnen sollen folgende Maßnahmen umgesetzt werden:

  • Gestaltung eines Logos „Augen auf: Weg frei für Blinde!“, das als Anhang städtischer E-Mail-Signaturen versendet werden kann und einen Link zu einer städtischen Seite enthält, auf der das Projekt in seiner Bedeutung erläutert wird,
  • Platzierung des Logos auf der Startseite der städtischen Homepage und in den städtischen Social-Media-Kanälen mit entsprechender Verlinkung zur o. g. Seite,
  • Anfertigung von Anhängern mit Kampagnen-Logo und Hinweis auf die bestehende Internetseite, die an auf taktilen Leitsystemen abgestellten Autos, Fahrrädern, Tischen, Stühlen u. Ä. durch den Ordnungs- und Servicedienst als Hinweis befestigt werden können,
  • Einsatz von städtischen Promotion-Teams am Hauptbahnhof in den berufsbedingten Stoßzeiten sowie in Einkaufsstraßen an besucherintensiven Wochentagen zur Verteilung entsprechender Info-Flyer,
  • Platzierung von Info-Postern in den Schaukästen der Wartehäuschen der Rheinbahn.

Darüber hinaus soll die dauerhafte Aufnahme eines Hinweises auf taktile Leitsysteme, deren Bedeutung und die bestehenden gesetzlichen Rahmenbedingungen hierzu in die Bewilligungsbescheide des Ordnungsamts für Geschäftsleute mit Außengastronomie erfolgen.

Ferner wird die Verwaltung beauftragt, zu prüfen, wie taktile Leitsysteme für Unwissende künftig besser als solche erkennbar gemacht werden können, z. B. durch wiederkehrend auftauchende, farbige Kennzeichnungen mit dem Blindenzeichen. Ebenfalls zu prüfen ist eine entsprechende Aufnahme des Themas in den Bereich der Verkehrserziehung für Kinder und Jugendliche in Kitas und Schulen.

Begründung:

In unserer Stadt leben ca. 4.000 Menschen, die entweder blind oder von einer hochgradigen Sehbehinderung betroffen sind. Einem Großteil der Bevölkerung ist gleichzeitig nicht bewusst, dass taktile Leitsysteme für diese Personengruppe Grundvoraussetzung für ihre individuelle Mobilität und damit ihre Teilhabe am öffentlichen Leben darstellen. Aus Unwissenheit werden die Leitsysteme oft mit Fahrrädern, Café-Tischen und Stühlen oder Sperrmüll zugestellt. Eine eigenständige Orientierung für Blinde und Menschen mit einer Sehbehinderung ist dann nicht mehr möglich.

Die CDU-Ratsfraktion setzt sich für die Belange von Menschen mit Behinderung ein. Gerade bei der Gruppe der Blinden und Menschen mit einer Sehbehinderung darf die individuelle Mobilität nicht durch die Unwissenheit von Mitbürgerinnen und Mitbürgern eingeschränkt werden.

Andreas-Paul Stieber