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Die Verwaltung wird aufgefordert, umgehend ein finanzielles Unterstützungskonzept vorzulegen, wie sie das Überleben der privaten Theater in Düsseldorf sichern wird, die am 16. März 2020 aufgrund der Corona-Schutzbestimmungen ihren Betrieb schließen mussten und seit dem 30. Mai 2020 unter strengen Auflagen mit stark verminderter Besucherzahl den Spielbetrieb wieder aufnehmen können.
Am 16. März 2020 traf sich Oberbürgermeister Thomas Geisel mit Vertreterinnen und Vertretern der Privattheater in unserer Stadt. Noch am selben Tag meldete der städtische Pressedienst: „Oberbürgermeister Geisel versicherte in dem Gespräch, dass die Stadt aktuell mit Hochdruck an Unterstützungsmaßnahmen arbeite und den Theatern auch beratend zur Seiten stehe.“ Die zugesagte Beratung mag erfolgt sein. Aber acht Wochen später warten die privaten Theater noch immer auf Hilfe. Es blieb bisher bei einer reinen Absichtserklärung von OB Geisel, der kein Konzept, sondern nur Enttäuschung bei den Theatermacher/innen gefolgt ist.
Zwar richtete die Landeshauptstadt am 18. März 2020 einen Hilfsfonds zur Überbrückung ein. Damit sollten Düsseldorfer Unternehmen und sonstige Institutionen, die unmittelbar von Insolvenz bedroht sind, unterstützt werden, bis sie die Finanzhilfen von Bund und Land in Anspruch nehmen konnten. Der städtische Hilfsfond war zunächst mit 500.000 Euro ausgestattet und wurde dann um 100.000 Euro aufgestockt. Am Ende konnten maximal 120 Unternehmen eine pauschale Unterstützung von jeweils 5.000 Euro nehmen.[1]
Diese Summe ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein für diejenigen, die sie überhaupt erhalten haben. Denn bis Ende März überstieg die Zahl der Anträge (740) bei weitem die Zahl der gewährten Hilfsleistungen.
René Heinersdorff, der im Deutschen Bühnenverein für die privaten Theater spricht, „wirft der Kulturpolitik vor, dass sie die Theater im Stich lasse“. Die Rheinische Post berichtet am 11. Mai 2020 weiter: „Andere Städte wie Münster und Köln, vor allem jedoch Hamburg und Berlin bieten ihren Privattheatern bereits finanzielle Hilfen an, es geht um teils sechsstellige Summen. Wenn nun nichts gar nicht geschieht, erwartet Heinersdorff ein ‚stadtweites Theatersterben‘.“
Die CDU-Ratsfraktion will dies unbedingt verhindern. Sie fordert die Verwaltung auf, unverzüglich ein Konzept vorzulegen, wie sie den privaten Theatern schnell helfen wird. Die einzigartige Theatervielfalt Düsseldorfs, die gerade auch auf privater Initiative beruht, muss erhalten bleiben. Sie ist ein elementarer Bestandteil des kulturellen Reichtums unserer Stadt.
[1] Vgl. RAT/119/2020.
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