Antrag: Förderung der Kirchenmusik weiterhin auf eine solide und verlässliche Basis stellen

Friedrich G. Conzen
Sitzung am 18.06.2015
Friedrich G. Conzen
Antrag:

Um die Förderung der Kirchenmusik weiterhin auf eine verlässliche und solide Basis zu stellen, sollen die dafür im Haushalt 2015 eingestellten Fördergelder in Höhe von 75.000 Euro für die Folgejahre fortgeschrieben werden, die Vorbereitungen der Bewilligungsentscheidungen des Beirates für Musik durch kirchenmusikalische Fachleute vorbereitet und je ein/e kirchenmusikalische/r Expertin/Experte aus dem Trägerkreis der katholischen und evangelischen Kirche in den Musikbeirat der Landeshauptstadt Düsseldorf berufen werden.

Begründung:

Die kirchenmusikalische Arbeit ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Düsseldorf. Die Konzerte in den Gotteshäusern ziehen ein großes Publikum an, das weit über die Gemeindemitglieder hinausgeht. Dabei sind die Eintrittspreise bewusst niedrig gehalten, oder der Eintritt ist sogar frei, um auch sozial Schwachen den Zugang zu ermöglichen.

Mehrere Tausend Menschen aller Altersgruppen singen in den Chören der Gemeinden in insgesamt über 170 Chor- und Instrumentalgruppen. Musik und Gesang sind fester Bestandteil des Gemeindelebens der Düsseldorfer Christinnen und Christen.

So singen zum Beispiel bei der katholischen Kirche 1.109 Jungen und Mädchen in Kinderchören (Durchschnittsalter 6,7 Jahre). Sehr bemerkenswert ist, dass es im gesamten Erzbistum Köln keine andere Stadt gibt, in der so viele Kinder einem Chor angehören. 305 katholische Jugendliche sind in einem der 14 Jugendchöre aktiv. Die Kinder- und Jugendchöre treten beide rund 10 Mal pro Jahr auf. In den Erwachsenenchören der katholischen Kirche wirken 1.785 Düsseldorferinnen und Düsseldorfer (Durchschnittsalter 50 Jahre) mit, die 12 Mal pro Jahr auftreten. Dabei sind die Kirchenchöre beider Konfessionen offen für alle Menschen, auch für Mitglieder anderer Religionen.

Hier die Bilanz der in 2014 von der Stadt geförderten kirchenmusikalischen Veranstaltungen: Die evangelische Kirche hat in 2014 insgesamt 19 Konzerte mit 1.047 ehrenamtlichen Mitwirkenden durchgeführt, die von 8.455 Interessierten besucht wurden. Die katholische Kirche führte 13 Projekte in 16 Veranstaltungen durch, mit 1.055 ehrenamtlichen Mitwirkenden bei 5.970 Besuchern. Der Pro-Kopf-Zuschuss je Besucher beträgt für alle geförderten Konzerte beider Kirchen zusammen umgerechnet 5,26 Euro. Darüber hinaus veranstalteten die evangelische und die katholische Kirche zahlreiche weitere Konzerte, die nicht durch städtische Zuschüsse gefördert wurden und ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens in Düsseldorf gewesen sind. Bei der katholischen Kirche besuchten 24.500 Personen die insgesamt 220 Konzerte. Bei der evangelischen Kirche waren es über 30.000 Konzertbesucher.

Mit den Fördergeldern aus dem Beirat für Musik in Höhe von 75.000 Euro wurde die Kirchenmusik in unserer Stadt bisher massiv gefördert. Die Fördermittel fließen vor allem in Chorprojekte für Erwachsene und für Kinder, Chor-Orchester-Konzerte, Kindermusicals usw. Sie dienen meistens dazu, die notwendigen Solisten und Orchestermusikerinnen und -musiker zu finanzieren. Da sehr viele freie, also nicht in einem Festengagement stehende Musikerinnen und Musiker beschäftigt werden, wird dadurch auch die Freie Szene gestärkt und unterstützt.

Besonders für kleine, teils auch ehrenamtlich geleitete Kulturprojekte sind diese Zuschüsse unverzichtbar. Darüber hinaus bereichern diese Initiativen das Leben in den Stadtteilen in vielerlei Hinsicht. Sie stellen ein bürgernahes Kulturangebot dar, das für alle gesellschaftlichen Gruppen offen ist und somit auch eine integrative Wirkung besitzt. Bisher wurden die Fördermittel durch die AG Kirchenmusik unter fachlichen Aspekten geprüft und vergeben. Diese Struktur und auch die Fördermittel für Kirchenmusik sollen nun nachteilig verändert werden.

Die CDU-Ratsfraktion macht sich mit ihrem Antrag stark für eine gleichbleibend hohe Förderung der Düsseldorfer Kirchenmusik, und sie setzt sich ein für eine weiterhin durch Kirchenmusik-Fachleute geprägte Vergabepraxis der entsprechenden Zuschüsse an die Kirchengemeinden, deren Chöre und Musikgruppen.

Dr. Susanne Schwabach-Albrecht