Antrag: Fernwärmeoffensive für städtische Gebäude

Peter Blumenrath
Sitzung am 20.06.2013
Peter Blumenrath, MdL
Antrag:

Die Verwaltung wird beauftragt, zu prüfen, in welcher Form die Realisierung von Fernwärmeanschlüssen an städtischen Gebäuden in den Masterplan „CO2–Gebäudesanierung“ aufgenommen werden kann. Ziel soll eine Ausweitung der Nutzung von Fernwärme an städtischen Gebäuden sein, an denen ein Anschluss bisher wirtschaftlich nicht vertretbar war. Die notwendigen Mittel sind aus dem Budgetansatz des Öko-Cents bereitzustellen.

Begründung:

Mit dem Masterplan „CO2-Gebäudesanierung“ ist die Landeshauptstadt beim Klimaschutz, auch in der Einsparung von CO2 durch energetische Sanierungen, zum Vorbild geworden. Nach der systematischen energetischen Erfassung von städtischen Gebäuden und der Erstellung eine Prioritätenliste werden einzelne Maßnahmen sukzessive umgesetzt.

Hierbei umfasst der Masterplan sofortige und laufende Energiesparmaßnahmen, energetische Gesamt- und Teilsanierungen sowie die Planung und die Errichtung von Blockheizkraftwerken sowie Photovoltaikanlagen mit den Mitteln des Öko-Cents (freiwilliger Zusatzbetrag in Höhe von 1 Cent pro verbrauchter Kilowattstunde kWh, den die Stadtverwaltung in Projekte der nachhaltigen Energieerzeugung investiert). Insgesamt standen dem Masterplan „CO2-Gebäudesanierung“ im vergangen Jahr rund 5,5 Millionen Euro zur Umsetzung der einzelnen Maßnahmen zur Verfügung, davon 1,0 Millionen Euro für Projekte aus Mitteln des Öko-Cents. Bislang wurde ein Anschluss von städtischen Gebäuden an das Fernwärmenetz nicht gesondert unterstützt.

Insbesondere Fernwärme bietet bei der Reduzierung von CO2 langfristig große ökologische und wirtschaftliche Vorteile. So ist der Ausstoß von CO2-Emissionen bei Fernwärme um zwei Drittel geringer als bei einer Ölheizung und kommt bei der Herstellung ohne zusätzliche Primärenergie aus.

Die Entscheidung der Stadtwerke Düsseldorf, am Standort „Lausward“ eines der weltweit leistungsfähigsten, effizientesten und umweltverträglichsten Gas- und Dampfturbinenkraftwerke zu errichten und dies mit Kraft-Wärme-Kopplungs-Technologie auszustatten, macht einen umfassenden Ausbau der Fernwärme in der Landeshauptstadt möglich.

Als nachteilig beim Ausbau von Fernwärmenetzen erweisen sich die Erschließungskosten, so dass Fernwärme für Hauseigentümer oft nicht wirtschaftlich ist. Mit der Bewerbung als „KWK-Modellkommune 2012-2017“ plant die Landeshauptstadt mit einem Projekt in Oberkassel, diesem Problem entgegen-zuwirken und die Fernwärme entsprechend zu fördern. Die Erkenntnisse aus der Vorbereitung dieses Projektes sollten auch für die städtische „CO2-Gebäudesanierung“ genutzt und eine Aufnahme der Fernwärme in den Maßnahmenkatalog des Masterplans geprüft werden.

Die Ratsfraktionen von CDU und FDP möchten mit dieser Initiative die ökologisch sinnvolle Nutzung der Fernwärme in der Landeshauptstadt vorantreiben und sicherstellen, dass die Nutzung von Fernwärme auch in den städtischen Gebäuden möglich wird, wo die Fernwärmeerschließung bislang zu kostspielig ist.

Rüdiger Gutt
Michael Latka