Antrag: Durchführung zusätzlicher Corona-Tests bei Menschen, die Umgang mit Risikogruppen haben

Antrag: Durchführung zusätzlicher Corona-Tests bei Menschen, die Umgang mit Risikogruppen haben
Mundabstrich
Sitzung am 08.05.2020
Dagmar von Dahlen

Das Coronavirus kann je nach immunologischer Ausgangslage eines Menschen zu unterschiedlich starken Symptomen führen. Die sogenannten Risikogruppen sind hierbei besonders gefährdet, an COVID-19 mit schwerem Verlauf zu erkranken. Zu ihnen gehören z. B. ältere Menschen, Diabetikerinnen und Diabetiker sowie Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Lungenerkrankungen.[1]

Damit diese Gruppen möglichst nicht durch Personen angesteckt werden, die selbst infiziert sind, aber keine Symptome zeigen, stellt die CDU-Ratsfraktion folgende Forderung: Die Stadt soll verstärkt Menschen in solchen Berufen auf Coronaviren und Antikörper testen, die

  1. sich um Hochrisiko-Patientinnen und -Patienten kümmern;
  2. allgemein viele Kontakte mit unterschiedlichen Personen haben (z. B. in Ämtern mit Publikumsverkehr).

Die Stadt Köln kann hier als Vorbild gelten: Sie hat zur Verhinderung von Infektionen in Alten- und Pflegeheimen drei Einsatzgruppen gebildet, die die Heime in der Corona-Pandemie unterstützen sollen. Diese bestehen aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamts, der Berufsfeuerwehr und des Rettungsdiensts und sind unterteilt in je eine Gruppe zur Prävention, zum Monitoring und zur Intervention.

Bislang wurde knapp die Hälfte aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kölner Alten- und Pflegeeinrichtungen auf das Corona-Virus bzw. Antikörper getestet.[2] Immerhin 69 dieser Pflegekräfte wurden positiv getestet, ohne erkennbare Symptome zu haben.[3] Durch die sich unmittelbar anschließende Quarantäne konnten mit großer Wahrscheinlichkeit weitergehende Infektionsketten verhindert werden.

In Düsseldorf wurden in der Woche vom 20. bis zum 24. April durchschnittlich gerade einmal 141 Tests pro Tag durchgeführt.[4] Dies entspricht bei einer Gesamtkapazität von 800 möglichen Tests am Tag einer Auslastung von nicht einmal einem Fünftel. Die noch freien Kapazitäten können aus unserer Sicht am sinnvollsten für Testungen derjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter genutzt werden, deren Arbeitsschwerpunkt im Umgang mit Hochrisiko-Gruppen liegt oder die ohnehin verstärkten Personenkontakt haben.

Daher bitte ich Sie im Namen unserer Fraktion, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung zu setzen und abstimmen zu lassen.




[2] Stand: 24. April 2020.

[3] Vgl. Aussage des Kölner Stadtdirektors Dr. Stephan Keller (CDU) im Artikel „Debatte um Corona-Tests in Heimen“ in der Rheinischen Post vom 24. April 2020.

[4] Vgl. hierzu die täglichen Newsletter der Landeshauptstadt Düsseldorf, in denen die aktuellen Corona-Zahlen veröffentlicht werden.

 

Antrag:

Der Ausschuss für Gesundheit und Soziales beauftragt die Verwaltung, für die Durchführung zusätzlicher Tests auf Coronaviren bzw. Antikörper ein stadtweites Konzept samt Kostenschätzung zu erstellen.

Der Schwerpunkt soll hierbei auf der Testung von Beschäftigten, die regelmäßig Kontakt zu Hochrisiko-Gruppen haben, liegen. Perspektivisch enthalten sein soll in dem Konzept auch eine Erweiterung der Tests auf Menschen in Berufen mit direktem Kundenkontakt. Eine entsprechende Beschlussvorlage ist zur Ratssitzung am 14. Mai vorzulegen.