Antrag: Bedarfsgerechtes Betreuungsangebot durch neu zu schaffende städtische Großtagespflegen

Antrag: Bedarfsgerechtes Betreuungsangebot durch neu zu schaffende städtische Großtagespflegen
Florian Tussing
Sitzung am 26.06.2019
Florian Tussing

Auf dem Aktionstag zur Kindertagespflege am 8. Mai 2019 konnte die Verwaltung mit Stolz verkünden, dass im Kita-Jahr 2019/2020 fast 4.000 Kinder einen Platz in dieser Betreuungsform erhalten werden. Damit hat sich bewahrheitet: Neben den Kindergärten mit über 6.000 U3-Plätzen hat sich die Tagespflege zu einer dauerhaft wichtigen und starken Säule des Düsseldorfer Betreuungssystems entwickelt.

Die Düsseldorfer Bedarfslage ist damit aber noch nicht gedeckt: Über 1.500 Plätze sind noch zusätzlich zu schaffen.

Die CDU fordert daher, dass sich die Landeshauptstadt noch stärker für den Ausbau des frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsangebots einsetzt.

Eltern benötigen eine zeitlich flexible Betreuung, die sie dabei unterstützt, Familie und Beruf in Einklang zu bringen. Daher fordern sie, dass die Tagespflege ihnen auch 25- und 35-Wochenstundenplätze anbietet. Leider entsprechen privatgewerbliche Angebote diesem Betreuungswunsch oft nicht. Die Eltern müssen somit das deutlich teurere 45-Stundenangebot bezahlen, obwohl sie eine Nachmittagsbetreuung weder brauchen noch nutzen. Oder sie gehören zu den zuvor erwähnten Familien, die keinen Platz für ihr Kind erhalten.

Nach Einschätzung der CDU-Ratsfraktion können das Jugendamt und die Freien Träger den dargestellten Problemen durch Errichtung von selbst betriebenen Großtagespflegen entgegenwirken. Hierfür müssten keine komplexen und zeitaufwendigen Neubauten geplant werden. Kleinere Mietobjekte, u. a. aus dem Bestand der Stadtverwaltung und derer Töchter, wären für diesen Zweck kurzfristig verfügbar.
Die CDU hatte bereits mit der Ratsanfrage vom 3. Mai 2018 auf das Potenzial von Hybridlösungen hingewiesen.

In diesen Einrichtungen könnten jeweils bis zu neun Unterdreijährige einen Betreuungsplatz finden. Um die verwaltungsinternen Wege zu verkürzen, sollte die Anmietung über das Gebäudemanagement des Jugendamts umgesetzt werden.

Daher bitte ich Sie im Namen unserer Fraktion, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Jugendhilfeausschusses zu setzen und zur Abstimmung zu bringen.

Antrag:

Der Jugendhilfeausschuss beauftragt die Verwaltung, im Kita-Jahr 2019/2020 ein Kindertagespflege-Angebot in der Trägerschaft des Jugendamtes an den Start zu bringen. Zudem soll die Verwaltung das Gespräch mit den Freien Trägern suchen, um weiteres Ausbaupotenzial zu prüfen.

Anzustreben ist, durch stadteigene Großtagespflegen mindestens 200 Plätze für Unterdreijährige mit einem Betreuungsumfang von bis zu 35 Wochenstunden zu schaffen. Die Anmietungsberechtigung wird dem Jugendamt übertragen. Die neuen Einrichtungen sollen mit benachbarten Kitas kooperieren.

Ein Bericht zum Umsetzungsstand wird zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 12. November 2019 erwartet. Über etwaige Ausbauplanungen für die Folgejahre wird der Ausschuss im Frühjahr 2020 informiert.