Anfrage: Wohnen auf ehemaligen Gewerbeflächen

Dr. Alexander Fils
Sitzung am 07.03.2018
Dr. Alexander Fils
Anfrage:
  1. Wie viele Quadratmeter Gewerbefläche sind in den letzten zehn Jahren zu Wohnbauflächen umgewandelt worden, und wo befinden sich diese Flächen im Stadtgebiet?
  2. Welche weiteren Gewerbeflächen sollen in den kommenden Jahren entsprechend umgewandelt werden, und wie lautet der aktuelle Sachstand zum strategischen Flächenmanagement in Bezug auf die Sicherung und Weiterentwicklung von Gewerbe- und Industrieflächen?
  3. Welche Strategie verfolgt die Verwaltung bei der Ausweisung neuer Flächen für Wohnbebauung angesichts der begrenzten Flächenreserven, und wie werden bei den Flächen, die bisher für eine Wohnnutzung nur bedingt geeignet schienen, etwaige Belastungen für die künftigen Bewohner/innen ausgeschlossen?
Begründung:

Seit einiger Zeit werden in Düsseldorf gewerblich genutzte Flächen zu Wohnzwecken umgewandelt. Begründet wird dies mit einem zunehmenden Bedarf an Wohnbauflächen und einer stark begrenzten Anzahl an klassischen Flächenreserven. Dies führe laut Verwaltung dazu, dass nunmehr auch Flächen in den Fokus rücken, die bisher für eine Wohnnutzung nur bedingt geeignet schienen (vgl. Vorlage 61/ 1/2018 – Plan Nr. 06/015 – Vogelsangerweg - Verlängerung der Veränderungssperre).

Vor allem Flächen, die wegen hoher Lärm- und Erschütterungsbelastungen (beispielsweise an Verkehrswegen) früher gewerblich genutzt wurden, werden heute als Wohnbauflächen ausgewiesen. Um schutzwürdige Nutzungen (Wohnen) an diesen Stellen zu ermöglichen, sind umfangreiche Schutzmaßnahmen notwendig.

Im Gegenzug hat sich das Reservepotenzial an Gewerbeflächen durch Verbrauch und Umwandlungen seit einer Bestandsaufnahme im Jahr 2011 deutlich reduziert (von 267 Hektar auf 75 Hektar – Stand: September 2017). Da dem Angebot an rund 75 Hektar Reserveflächen ein prognostizierter Bedarf von rund 90 Hektar an Gewerbeflächen für einen Zeitraum von 15 Jahren gegenübersteht (6 Hektar pro Jahr), strebt die Verwaltung u. a. auch in diesem Bereich eine regionale Kooperation an. Gerade vor dem Hintergrund eines zunehmenden Umnutzungsdrucks auf Gewerbe- und Industrieflächen sei eine Sicherung und Aktivierung entsprechender Flächen für die Zukunft jedoch von besonderer Bedeutung (vgl. Vorlage 62/ 50/2017).

Die CDU-Ratsfraktion bittet die Verwaltung um Stellungnahme zu der oben dargestellten Konfliktsituation bzw. um Erläuterung der verfolgten Strategie.

 

Angelika Penack-Bielor