Anfrage: Verkehrswende light? Neues Verkehrskonzept für die Königsallee

Anfrage: Verkehrswende light? Neues Verkehrskonzept für die Königsallee
Andreas Hartnigk
Sitzung am 28.08.2019
Andreas Hartnigk

Im letzten Jahr hatte Oberbürgermeister Geisel dafür geworben, über eine Umwandlung der Königsallee in eine Fußgängerzone nachzudenken. Laut RP-Bericht vom 11. September 2018 könne er sich eine Sperrung des östlichen Teils, also der Geschäftsseite der Kö, vorstellen, möglicherweise erst ab der Benrather Straße und ohne Sperrung der kreuzenden Stichstraßen. Er wolle darüber mit den Händlerinnen und Händlern sprechen, gegen deren Willen die Umwandlung nicht erfolgen solle.

Dieser Schnellschuss des Stadtoberhaupts überraschte die betroffenen Anlieger, da sie diese Ideen bisher nicht kannten. Sie sehen den hochwertigen Einzelhandel bedroht, wenn die Kö für den individuellen Autoverkehr nicht mehr nutzbar wäre, da eine Vielzahl der Kunden aus einem Umkreis von 150 Kilometern stamme.

Im Juni 2019 hat sich die Interessengemeinschaft der Kö-Anlieger (IG Kö) mit eigenen Ideen zur Umgestaltung der Königsallee eingebracht. Statt einer Sperrung für den Autoverkehr schlägt deren Vorsitzender Peter Wienen folgende Maßnahmen vor: Der bisherige Radweg längs des Kö-Grabens solle aufgegeben und zum reinen Fußweg ausgebaut werden. Dies würde die Verkehrswege entzerren und auch die Verweilqualität in diesem Boulevardbereich erhöhen. Ein großzügiger Radweg sowie Fahrradabstellplätze sollen entstehen, indem die Längsparkplätze entlang der Geschäfte entfallen würden. Außerdem spricht er sich dafür aus, bei den Schrägparkplätzen am Kö-Graben Veränderungen durchzuführen. In jede der großen Parktaschen sollen zwei Stellplätze für neue Radständer geschaffen werden. Nach Einschätzung der Interessengemeinschaft würden die anliegenden Parkhäuser hinreichend Platz bieten, um den Wegfall der Parkplätze auf der Kö zu kompensieren.

Die Verwaltung hat bislang weder in der zuständigen Bezirksvertretung noch im Fachausschuss zu einem etwaigen Verkehrskonzept für Düsseldorfs Prachtmeile berichtet, noch hat sie zu den Vorschlägen der Kö-Anlieger Stellung bezogen. Die CDU-Fraktion setzt sich sehr dafür ein, dass eine entsprechende Planung die Attraktivität der Königsallee durch ein modernes und überzeugendes Mobilitätsangebot fördert, das die Zukunft des Einzelhandels auf der Königsallee sichert und nicht etwa gefährdet.

Daher bitte ich Sie im Namen unserer Fraktion, nachfolgende Anfrage auf die Tagesordnung zu setzen und von der Verwaltung beantworten zu lassen.

Anfrage:
  1. Welche konkreten Planungen zur verkehrstechnischen Umgestaltung der östlichen Königsallee bestehen seitens der Verwaltung, wie wird die Parkraumsituation im Kö-Bereich beurteilt, und wann werden die Planungsentwürfe den zuständigen Ratsgremien zur Beratung vorgelegt?
  2. Wann, mit wem und mit welchen Ergebnissen hat die Verwaltung Gespräche zur Umwandlung der Königsallee geführt?
  3. Wie beurteilt die Verwaltung die Einschätzungen der IG Kö, in welchen Fragestellungen besteht Konsens über die Vorschläge, und in welchen Punkten konnte bislang keine Einigung erzielt werden? 
Andreas Hartnigk