Anfrage: Schaffung eines Archiv- und Depotzentrums der Landeshauptstadt Düsseldorf an der Mauerstraße

Rolf Tups
Sitzung am 18.09.2014
Rolf Tups
Anfrage:
  1. Welche Rückschlüsse lassen die Prüfungsergebnisse auf unseren Ratsantrag vom 13. Februar 2014 in Bezug auf die Fragestellung zu, welche städtischen Kulturinstitute, Ämter und externen Nutzer wie und zu welchen Konditionen ab Mitte 2015 von den besonderen Möglichkeiten des ehemaligen Landesarchivs an der Mauerstraße profitieren könnten, um ein Archiv- und Depotzentrum in der Landeshauptstadt Düsseldorf einzurichten?
  2. Welche Anstrengungen hat die Verwaltung unternommen, um im Gespräch mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW herauszufinden, wie sich die Möglichkeiten für eine Anmietung des ehemaligen Landesarchivs durch die Landeshauptstadt Düsseldorf darstellen?
  3. Zu welchem Ergebnis ist die Verwaltung gekommen, ob dieses Gebäude für die Landeshauptstadt Düsseldorf verwertbar wäre?
Begründung:

Für die Ratssitzung am 13. Februar 2014 haben die Fraktionen von CDU und FDP einen Prüfantrag mit dem Ziel eingereicht, alle Chancen zu nutzen, die sich für die Landeshauptstadt Düsseldorf aus dem Umzug des Landesarchivs nach Duisburg ergeben könnten. Dieser Prüfantrag wurde von allen Ratsfraktionen mit überwältigender Zustimmung in der Ratssitzung am 10. April 2014 einstimmig angenommen.

Seit Mai 2014 ist das Landesarchiv an der Mauerstraße ausgezogen. Zurück geblieben ist ein Archivbau, der ohne erhebliche Umbaumaßnahmen für andere Zwecke nicht nutzbar ist. Mit einem Neubezug durch mögliche andere Mieter ist noch im diesem Jahr zu rechnen. Der Aspekt der überregionalen Zusammenarbeit wird dabei sicher eine Rolle spielen. Denn durch den Einsturz des Kölner Stadtarchivs sucht die Stadt Köln Flächen, die sie bis ca. 2021 nutzen kann. Verhandlungen zwischen dem BLB NRW und der Kölner Verwaltung sind schon im Gange. Deren zeitlich großzügige Planung bedeutet, dass nach dem Auszug der Kölner in rund sieben Jahren neben den schon jetzt vorhandenen Kapazitäten weiterer, zusätzlicher Raum für die Düsseldorfer Archiv- und Depotbestände vorhanden sein wird.

Außerdem befindet sich die Universitäts- und Landesbibliothek zurzeit im Gespräch mit dem Eigentümer des ehemaligen Landesarchivs. Etwa 1/5 der Flächen könnte durch diese beiden Mieter beansprucht werden, so dass sich schon eine erste Vororientierung in Richtung einer weiteren Nutzung als Archivgebäude abzeichnet. Auch dank der guten Verkehrsanbindung der Mauerstraße besteht die einmalige Chance, die Archive und Depots der Landeshauptstadt Düsseldorf dort zu bündeln. Dabei sind Synergieeffekte absehbar, die sich durch die Nutzung, Verwaltung und Sicherung der Bestände an einem Ort einstellen werden. Für die Bürgerinnen und Bürger könnte so ein Archiv- und Depotzentrum mit einer unvergleichlichen Fülle an Recherchemöglichkeiten geschaffen werden. Deshalb verfolgt die CDU-Ratsfraktion mit ganzer Kraft das Ziel, ein Archiv- und Depotzentrum an der Mauerstraße zu schaffen.

Das ehemalige Gebäude des Landesarchivs einer beliebigen Nutzung zuzuführen, dies wäre hingegen eine unnötige Vergeudung von Steuergeldern: Dafür müssten erst durch aufwendige Umbaumaßnahmen die vorhandenen Magazine und Regalsysteme im Inneren zerstört werden, die – ebenso wie die Statik – als eindeutiger Wegweiser für eine zukünftige Nutzung als Archiv- und Depotzentrum dienen.