Anfrage: Jugendschutz bei Freigabe von Cannabis

Andreas-Paul Stieber
Sitzung am 06.02.2019
Andreas-Paul Stieber

Die Ampel-Kooperation aus SPD, FDP und Grünen plant eine Legalisierung des Verkaufs von Cannabis in Düsseldorf. Solange es jedoch auf Bundesebene keine Initiative zur Änderung des Betäubungsmittelgesetzes gibt, könnte die Stadt die legale Abgabe ausschließlich über ein Modellprojekt für den Verkauf und Konsum der Droge realisieren, das wissenschaftlich begleitet und vorab vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) genehmigt werden müsste. Hierzu wird im Moment geprüft, ob und in welcher Form durch Kooperationen mit anderen Kommunen Umsetzungsmöglichkeiten bestehen. Wissenschaftlich begleitet werden könnte das Projekt durch eine von der Katholischen Hochschule Köln verfasste Studie.

Die CDU-Ratsfraktion sieht dieses Vorhaben nach wie vor kritisch. Aus unserer Sicht ist es richtig, dass eine streng regulierte Abgabe von Cannabis nur an schwer kranke Menschen erfolgt. Bei einer darüber hinaus gehenden Freigabe zu Genusszwecken sehen wir insbesondere Gefahren für junge Erwachsene, die das 26. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, denn bis zu diesem Alter bestehen durch den Konsum von Cannabis erhebliche Risiken einer nachhaltigen gesundheitlichen Schädigung. So hat eine Studie des Deutschen Zentrums für Suchtfragen des Kindes- und Jugendalters (DZSKJ) erst kürzlich Hinweise darauf gegeben, dass bereits der ein- bzw. zweimalige Konsum von Cannabis in der Jugend zu negativen hirnstrukturellen Veränderungen führen kann.[1]

Vor dem Hintergrund, dass eine Ausnahmegenehmigung für den Betrieb von lizensierten Abgabestellen für Cannabisprodukte beim BfArM noch nicht beantragt wurde, bitten wir die Verwaltung um Beantwortung unserer Fragen.




[1] Vgl. Journal of Neuroscience vom 14. Januar 2019 (https://doi.org/10.1523/JNEUROSCI.3375-17.2018).

 

Anfrage:
  1. Welche Schutzvorkehrungen plant die Verwaltung für junge Erwachsene in der Gruppe der 18- bis 25-Jährigen für den Fall einer Legalisierung des Cannabis-Verkaufs in Düsseldorf?
  2. Wie wird gewährleistet, dass nur berechtigte Personen Cannabis erwerben und konsumieren können, und wie wird eine Weitergabe an Personen unter 26 Jahre wirkungsvoll verhindert?
  3. Welche fachlich fundierten Maßnahmen zur Aufklärung über die gesundheitlichen Risiken, die gerade für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene beim Konsum von Cannabis bestehen, sind ergänzend geplant?

Andreas-Paul Stieber