Anfrage: Gibt es in Düsseldorf einen Anstieg des Drogenkonsums?

Andreas-Paul Stieber
Sitzung am 19.09.2018
Andreas-Paul Stieber
Anfrage:
  1. Wie hat sich die Zahl der Rauschgiftkonsumentinnen und -konsumenten in Düsseldorf im Verlauf der vergangenen zehn Jahre entwickelt (bitte aufgeschlüsselt nach Geschlecht und Alter sowie unterschiedlichen Rauschgiftarten).
  2. Wie hat sich im selben Zeitraum die Zahl derjenigen entwickelt, die sich wegen entsprechender Suchtkrankheiten in Behandlung befanden?
  3. Welche Erkenntnisse aus den letzten Jahren gibt es über die Verbreitung sog. synthetischer Opioide (z. B. Fentanyl-Derivate) in Düsseldorf?

 

Begründung:

Wie dem jüngsten Bericht der EU-Drogenbeobachtungsstelle[1] (EMCDDA) zu entnehmen ist, haben das Angebot und die Produktion von Rauschgiften in der EU in der jüngeren Vergangenheit stark zugelegt. So ist z. B. die Zahl der jungen Erwachsenen zwischen 18 und 34 Jahren, die mindestens einmal im Jahr Cannabis konsumieren, EU-weit inzwischen auf etwa 17,2 Millionen gestiegen. Diese Entwicklung spiegelt sich auch in den Gesundheitssystemen wider: Die Zahl der Cannabis-Patienten, die sich in einer Suchtbehandlung befinden, ist im Zeitraum von 2006 bis 2016 um 76 Prozent angestiegen. Dabei leben weit mehr als die Hälfte der neuen Patientinnen und Patienten in den drei Ländern Großbritannien, Spanien und Deutschland.

Die CDU-Ratsfraktion lehnt den Gebrauch von Rauschgiften zu anderen als therapeutischen Zwecken ab. Gerade die zunehmende Verbreitung neuer synthetischer Opioide macht uns große Sorgen, da diese wegen ihres erhöhten Wirkungsgrads eine besondere Gefahr für Konsumentinnen und Konsumenten darstellen. Wir wollen deshalb wissen, inwiefern die Erkenntnisse der EMCDDA auch auf die Stadt Düsseldorf übertragbar sind.

Andreas-Paul Stieber

 


[1] Sämtliche nachfolgend genannten Zahlen entstammen dem Bericht „Europäischer Drogenbericht – Trends und Entwicklungen 2018“ der Europäischen Beobachtungsstelle für Drogen und Drogensucht.