Anfrage: Entwicklung bei Beschneidung von Mädchen in Düsseldorf

Anfrage: Entwicklung bei Beschneidung von Mädchen in Düsseldorf
Sabine Schmidt
Sitzung am 02.04.2019
Sabine Schmidt
Anfrage:
  1. Wie haben sich die Zahlen der von weiblicher Genitalverstümmelung betroffenen Mädchen in Düsseldorf in den letzten Jahren entwickelt, und wie viele Anzeigen hat es in diesem Zusammenhang seit der Einführung des Straftatbestands (§ 226a StGB) gegeben?
  2. Welche Hilfsangebote gibt es für Mädchen und Frauen in Düsseldorf, und wie wird dem besonderen Problem der sogenannten Ferienbeschneidungen entgegengewirkt?
  3. Welche Schwerpunkte wird der „Runde Tisch Düsseldorf gegen Beschneidung von Mädchen“ im kommenden Jahr  setzen, und wie plant das Gleichstellungsbüro diese Arbeit zu unterstützen?
Begründung:

Nach Schätzungen von Amnesty International sind weltweit etwa 140 Millionen Mädchen und Frauen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen.[1]

Weibliche Genitalbeschneidung hat lebenslange körperliche und seelische Folgen. Der Eingriff kann zu starken Schmerzen, Blutungen, Wundinfektionen, Inkontinenz, Unfruchtbarkeit, Komplikationen bei der Schwangerschaft und Geburt, Depressionen und Essstörungen führen. Mädchen werden traumatisiert und ihrer körperlichen Unversehrtheit beraubt. Bei der schwersten Form der Beschneidung liegt die Sterberate bei 30 Prozent.

In Deutschland ist daher die Verstümmelung weiblicher Genitalien seit dem 27.06.2013 unter Strafe gestellt und kann mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft werden.

In Düsseldorf treffen sich seit vielen Jahren Vertreterinnen und Vertreter von Verwaltung, Politik, Bildungseinrichtungen, Beratungsorganisationen u. Ä. zu einem „Runden Tisch Düsseldorf gegen Beschneidung von Mädchen“. Der Runde Tisch soll für das Thema sensibilisieren und gemeinsam Lösungen suchen, damit weibliche Genitalbeschneidung verhindert bzw. die Leiden der betroffenen Frauen gelindert werden können. Nach einer längeren Pause hat sich der Runde Tisch im November 2018 wieder zusammengefunden.

Die CDU-Ratsfraktion tritt der Genitalbeschneidung von Mädchen und Frauen entschieden entgegen. Daher möchten wir uns über die aktuelle Situation und die weitere Entwicklung informieren.




[1] Vgl. https://amnesty-frauen.de/themen/fgm/ (abgerufen am 05.02.2019)