Anfrage: Endlich mehr Männer in die Kitas? – Entwicklung des Anteils von männlichen Erziehern in Kindertageseinrichtungen

Anfrage: Endlich mehr Männer in die Kitas? Entwicklung des Anteils von männlichen Erziehern in Kindertageseinrichtungen
Sabine Schmidt
Sitzung am 27.01.2015
Sabine Schmidt
Anfrage:
  1. Wie hat sich der Anteil von männlichen Erziehern in den Düsseldorfer Kindertageseinrichtungen und in der Kindertagespflege seit 2013 entwickelt?
  2. Welche zusätzlichen Maßnahmen plant die Verwaltung, um das im Chancengleichheitsplan genannte Ziel, den Anteil männlicher Fachkräfte in den städtischen Kindertageseinrichtungen Düsseldorfs deutlich zu erhöhen, zu erreichen, und können Erfahrungen anderer Kommunen in die Arbeit einfließen?
  3. In welcher Form wird sich die Landeshauptstadt am bundesweiten Modellprojekt „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ beteiligen?
Begründung:

Der Anteil männlicher Fachkräfte in Kindertageseinrichtungen ist deutschlandweit nach wie vor gering. So sind mit rund drei Prozent männliche Erzieher gegenüber ihren weiblichen Kolleginnen immer noch unterrepräsentiert. Daher hat die Bundesregierung das aus den Mitteln des Europäischen Sozialfonds geförderte Modellprogramm „Quereinstieg – Männer und Frauen in Kitas“ aufgelegt, das im Frühjahr 2015 startet. Mit dem Programm sollen u. a. die Voraussetzungen dafür geschaffen werden, dass sich sowohl in der pädagogischen Ausbildung als auch in den Kindertageseinrichtungen der Anteil von Männern erhöht.

Die Verwaltung berichtete in der Sitzung des Ausschusses für die Gleichstellung von Frauen und Männern am 28.05.2013, dass der Anteil männlichen Fachpersonals in den Kindertageseinrichtungen der Landeshauptstadt bei knapp zwei Prozent liege. In der Kindertagespflege macht der Anteil der männlichen Pflegepersonen etwa vier Prozent aus. Gesamtstädtische Zahlen, die auch privat-gewerbliche Einrichtungen sowie die in freier Trägerschaft berücksichtigen, lagen zu diesem Zeitpunkt noch nicht vor. Zu Beginn des Kindergartenjahres 2013/2014 sollte aber eine entsprechende Abfrage erfolgen.

Aufgrund der gesellschaftlichen Entwicklung leben immer mehr Kinder in Haushalten ohne „klassische“ Familienstrukturen (Vater, Mutter, Kind/er). Insbesondere hat sich die Zahl alleinerziehender Mütter deutlich erhöht. Gleichzeitig ist die Bedeutung von Kindertageseinrichtungen in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Kinder profitieren davon, wenn Frauen und Männer gleichermaßen am Betreuungsalltag mitwirken und mit jeweils unterschiedlichen Schwerpunktsetzungen und Herangehensweisen die Erziehung bereichern.

Der im April 2014 verabschiedete Chancengleichheitsplan macht es dem Gleichstellungsbüro zur Aufgabe, darauf zu achten, „dass mehr männliches Fachpersonal in den Kindertagesstätten eingestellt und somit der Anteil der Erzieher erhöht wird“.

Die CDU-Ratsfraktion möchte die Sitzung des Gleichstellungsausschusses zum Anlass nehmen, sich über aktuelle Veränderungen und die Pläne der Verwaltung zu informieren.