Anfrage: Digitales Lernen an Schulen

Anfrage: Digitales Lernen an Schulen
Digitales Lernen an Schulen
Sitzung am 26.05.2020
Constanze Mucha

Am 18. März teilte die Stadtverwaltung mit, dass sie den Schulen zur Überbrückung der aktuellen Krisensituation 15.000 zusätzliche iPads nebst digitaler Lernplattform anschaffen und kurzfristig zur Verfügung stellen wird.

Die CDU begrüßt ausdrücklich, dass die Stadt bei der Digitalisierung der Schulen

Tempo machen will. Doch nach unserer Ansicht sind die Pläne von Oberbürgermeister Geisel unausgereift. Die eilige schulische Ausstattung wird zwar damit begründet, dass die Umsetzung des Medienentwicklungsplans vorgezogen werde. Unklar bleibt aber u. a. bis heute, auf welcher konzeptionellen Grundlage die Maßnahme fußt, wie die Schulen in diese Hau-Ruck-Aktion eingebunden wurden und nach welchen Kriterien die Endgeräte verteilt werden sollen.

In bislang einmaliger Größenordnung soll technisches Equipment beschafft und installiert werden. Ferner müssen alle Schüler/innen und die Lehrer/innen in der Handhabung von Geräten und Lernsoftware geschult werden.

Wir als CDU kritisieren, dass der Oberbürgermeister die Maßnahme ohne geordnetes Verfahren und ohne Einbindung der betroffenen Schulen angestoßen hat. Wir bezweifeln, dass für diese zeitnah abzuwickelnde Mammutaufgabe genug Personal im zuständigen Sachgebiet E-School, beim IT-Dienstleister und in den Schulen zur Verfügung steht. Zudem müssen nach der Inbetriebnahme deutlich mehr Fachleute für Rückfragen, Fehlerbehebungen u. Ä. eingeplant werden, da sich die Zahl der Anwender/innen beinahe verdreifacht.

Wir fragen uns zudem, woher das Geld für die jetzt stattfindende überplanmäßige Beschaffung kommt. Denn durch Ratsbeschluss wurde die Verwaltung für 2020 lediglich ermächtigt, 2,3 Mio. Euro städtische Mittel und 2,7 Mio. Euro Fördermittel vorrangig für den Ausbau der schulischen Netzinfrastruktur auszugeben.

Anfrage:
  1. Welche konzeptionelle, personelle und finanzielle Planung liegt der angekündigten Anschaffung von 15.000 zusätzlichen iPads und der digitalen Lernplattform zugrunde, welche Veränderungen ergeben sich dadurch für den Medienentwicklungsplan, und wie wurden die Schulen und die Elternschaft in die aktuelle Maßnahme eingebunden?
  2. Wie viel Personal steht im Bereich E-School, beim Dienstleister ITK Rheinland und in den Schulen zur Verfügung, die sich um die zusätzlichen Endgeräte, die neue Lernsoftware, die Administration und den Support kümmern?
  3. Welche finanziellen Mittel wurden oder werden den Schulen kurzfristig zusätzlich bereitgestellt, um die Geräte mit zusätzlicher Lernsoftware bzw. Apps auszustatten?
  4. Nach welchen Kriterien erfolgt/e die Verteilung der iPads, wie viele Geräte werden/wurden zu welchem Zeitpunkt an welche Schule bzw. an die Schüler/innen und/oder Lehrer/innen einsatzbereit ausgegeben, wo ist die Umsetzung noch in Planung, und welche Infrastrukturmaßnahmen müssen ggf. zuvor veranlasst werden?
  5. Welchen Schulen konnte kurzfristig der Ein- bzw. Umstieg auf die neue Lernplattform ermöglicht werden, und wie viele Schüler/innen und Lehrer/innen nutzen dieses Angebot bereits aktuell?