
(c) Ralph Sondermann
Die schulische Inklusion in Nordrhein-Westfalen droht zu scheitern. Darauf machte das aus fünf Elternverbänden bestehende Bündnis „Rettet die Inklusion!“ am 7. Februar 2017 in Düsseldorf aufmerksam.
Die Allianz aus dem Landesverband NRW der Eltern und Förderer sprachbehinderter Kinder und Jugendlicher, dem Elternverein NRW, der Katholischen Elternschaft Deutschlands in NRW sowie der Landeselternschaft der Realschulen NRW und der Gymnasien NRW zieht nach zwei Jahren schulischer Inklusion an vielen Schulen ein ernüchterndes Resümee. Sie beklagt frustrierte, vereinsamte und schlecht geförderte behinderte Kinder, in ihren Erwartungen enttäuschte Eltern, überforderte und ihre Leistung in Zweifel ziehende Lehrerinnen und Lehrer sowie eine allgemeine Verlangsamung bzw. Verschlechterung der Schulausbildung aller Kinder und Jugendlicher in den Inklusionsklassen.
Die im Rahmen der Pressekonferenz vorgetragenen Schicksale von Kindern mit Handicap, die zunächst in zu großen Regelklassen ohne hinreichende Unterstützung beschult wurden, zeigen, wie enorm der Leidensdruck bei allen Beteiligten ist. Fälschlicherweise macht die Landesregierung erfolgreiche Inklusion an der Inklusionsquote fest, nicht an individuellen Lernfortschritten.
Vor diesem Hintergrund bitte ich die Verwaltung um die Beantwortung der nachfolgenden Fragen.
- Wie viele Kinder und Jugendliche werden inklusiv an den Düsseldorfer Regelschulen beschult, wie groß sind die inklusiven Klassen dieser Schulen, und an wie vielen Stunden pro Woche steht den Schülerinnen und Schülern eine Doppelbesetzung mit einer/m Sonderpädagogin/en zur Verfügung?
Bitte die jeweiligen Antworten nach Schulform aufschlüsseln. - Wird die Zufriedenheit mit dem inklusiven Unterricht an Regelschulen sowie mit dem Unterricht an Förderschulen erhoben und dokumentiert, wenn ja, mit welchen Instrumenten?
- Wie viele Kinder und Jugendliche haben den inklusiven Unterricht an den Regelschulen in den letzten 12 Monaten zugunsten einer weiteren Beschulung an Förderschulen beendet, wie viele Schülerinnen und Schüler wechselten im gleichen Zeitraum von einer Förder- zu einer Regelschule, und sind der Verwaltung die Gründe für den Wechsel bekannt?
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