Anfrage: Ausbau der Elektrolade-Infrastruktur

Anfrage: Ausbau der Elektrolade-Infrastruktur
Andreas Hartnigk
Sitzung am 09.05.2019
Andreas Hartnigk
Anfrage:
  1. Wie viele Ladepunkte gibt es derzeit an wie vielen Standorten im öffentlichen und halböffentlichen Raum jeweils für Elektrofahrräder, Elektro-Roller und Elektroautos in Düsseldorf, wie viele Minuten beträgt die Ladezeit für 100 Kilometer Fahrleistung bei Elektroautos, und wie viele Schnell-Ladesäulen gibt es bereits heute?
  2. Welche Maßnahmen zum Ausbau der Elektrolade-Infrastruktur sind konkret bis 2020 geplant, wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit Carsharern, und welches Konzept verfolgt die Stadt hinsichtlich des Betreibermodells?
  3. Wie werden die Ladesäulen kenntlich gemacht, über welche Angebote verfügen die Säulen (Reservierungsmöglichkeit, Bezahlung, Sprachsteuerung, App etc.), und wie viel „grüner“ Strom kommt dabei bereits zur Anwendung?
Begründung:

Elektromobilität hat in den vergangenen Jahren – auch aufgrund des technischen Fortschritts – immer mehr an Bedeutung gewonnen. Die Kosten für Erwerb und Unterhalt eines Elektrofahrzeugs sollen perspektivisch weiter sinken. Dabei steigt die Reichweite der Fahrzeuge stetig an. Die Fahrzeug-Hersteller werben mit deutlich günstigeren Preisen und ausgebauten Reichweiten schon ab dem Jahr 2020.

Neben dem Preis und der noch zu geringen Reichweite der Fahrzeuge erfolgt der Absatz von Elektrofahrzeugen auch aufgrund der oft unzureichenden  Ladeinfrastruktur langsamer als erhofft. Grundvoraussetzung für die Nutzung eines Elektrofahrzeugs ist eine ausreichende Lade-Infrastruktur im öffentlichen und halböffentlichen Raum (insbesondere bei Arbeitgebern, in Wohnquartieren und bei Discountern).

Der Großteil der städtischen Autobesitzer/innen ist grundsätzlich auf öffentlich zugängliche Ladepunkte angewiesen, da nur wenige über einen eigenen Stellplatz oder eine eigene Garage mit Stromanschluss verfügen. Viele Menschen schreckt diese fehlende Infrastruktur derzeit noch vom Kauf eines Elektroautos ab. Momentan verfügen lediglich 1,8 Prozent der privaten Pkw in Düsseldorf über ein alternatives Antriebskonzept (Quelle: Masterplan Green-City-Mobility).

Wichtig ist auch, dass eine verträgliche Ladezeit für Elektrofahrzeuge die Regel wird und insbesondere Schnell-Ladesäulen ausgebaut werden. Zudem sind Auffindbarkeit, Reservierung  und Ausstattung der Säulen von entscheidender Bedeutung.

Im März 2018 hat der Rat der Stadt Düsseldorf das Handlungskonzept Elektromobilität beschlossen, das auch den Ausbau der Ladeinfrastruktur zum Gegenstand hat. Hierbei stellt sich die Frage nach dem konzeptionellen Vorgehen der Verwaltung – auch im Hinblick auf die Betreibermodelle – um möglichst schnell die Infrastruktur auszubauen.

Düsseldorf sollte Vorbild im Ausbau der Lade-Infrastruktur wie beispielsweise Amsterdam sein. Dort gibt es mittlerweile 2.371 Lade-Orte für Elektrofahrzeuge (Stand: Februar 2019).

Andreas Hartnigk