Änderungsantrag zur Vorlage 02/ 15/2015 Antrag Veranstaltung zu aktuellen Lebenslagen von Jungen

Sabine Schmidt
Sitzung am 16.06.2015
Sabine Schmidt
Anfrage:

Der Gleichstellungsausschuss beauftragt die Verwaltung, im Herbst dieses Jahres ein Diskussionsforum mit verschiedenen namhaften Jungenforscher*innen zu planen und durchzuführen. Bei der Auswahl der Referentinnen und Referenten soll auf die Repräsentanz unterschiedlicher Forschungsansätze und gesellschaftspolitischer Auffassungen geachtet werden, die der Forschungsarbeit zugrunde liegen, um einen differenzierten Zugang zur aktuellen Jungenforschung zu ermöglichen. Vorschläge der Fraktionen sollen soweit möglich hierbei berücksichtigt werden.

Es sollen die aktuellen Lebenslagen und die Bedürfnisse, Vorstellungen und Wünsche von Jungen dargestellt und gegebenenfalls Handlungsempfehlungen an die Politik formuliert und diskutiert werden. Zudem soll die Situation der Jungen mit Migrationsgeschichte ebenfalls in die Diskussion einfließen.

Begründung:

Jungen wünschen sich gesellschaftliche Teilhabe und wollen Verantwortung übernehmen. Daher ist die Diskussion über Vorstellungen, Lebenlagen und Engagementformen von Jungen besonders wichtig, um geschlechterbezogene Hindernisse erkennen und Rahmenbedingungen entsprechend anpassen zu können.

Wissenschaft und Forschung haben sich – vor allem in den letzten zehn Jahren – im größeren Umfang geschlechterspezifischer Themen angenommen. Daher unterstützt die CDU-Ratsfraktion nachdrücklich die Idee einer Veranstaltung zur aktuellen Jungenforschung.

Hierbei ist jedoch eine ergebnisoffene Diskussion ohne ideologische Vorfestlegung von besonderer Bedeutung. Es muss daher vermieden werden, eine entsprechende Veranstaltung mit rein affirmativem Charakter zugunsten bestimmter Forschungsansätze und gesellschaftspolitischer Auswirkungen und abgelöst von den sozialen Realitäten durchzuführen. Vielmehr müssen nach einem emanzipatorischen Verständnis auch widerstreitende Richtungen zugelassen werden. Nur durch einen differenzierten und pluralistischen Zugang, können neue Erkenntnisse gewonnen werden, die der Vielfalt der Lebenswelten von Jungen jenseits von Rollenklischees und Geschlechterstereotypen gerecht werden.