
(c) Susanne Haberland
Der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf beschließt, die Hans-Günther-Sohl-Straße nicht umzubenennen.
Weiterhin beauftragt der Rat der Landeshauptstadt Düsseldorf die Verwaltung, in Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte
- die Straßenschilder der Hans-Günther-Sohl-Straße mit einer Erläuterungstafel zu ergänzen,
- an geeigneter Stelle an der Hans-Günther-Sohl-Straße eine oder mehrere Hinweistafel/n oder Informationsstele/n zu errichten. Darauf sollen u. a. Informationen zur Geschichte und zum Standort des ehemaligen Außenlagers „Berta“ (Außenlager des KZ Buchenwald) sowie Informationen zur Person Hans-Günther Sohls, zu seinem Wirken während der NS-Zeit und zu seinen Verdiensten in der Bundesrepublik Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg enthalten sein.
Die Benennung der Straße, im Bereich des ehemaligen KZ-Außenlagers „Berta“, nach Hans-Günther Sohl, erfolgte im Jahr 1991 auf Wunsch von Thyssen-Krupp. Sie stand im Zusammenhang mit dem Bau des Thyssen-Trade-Centers. Die Benennung erfolgte wegen seiner langjährigen Tätigkeit im Unternehmen und seiner Verdienste in der Nachkriegszeit, u. a. als Vorstandschef der August-Thyssen-AG und als BDI-Präsident. Dafür wurde er unter anderem mit dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und dem Großen Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.
Die CDU-Ratsfraktion will die Erinnerung an das KZ-Außenlager „Berta“ wachhalten. Sie setzt sich zudem für eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Person Hans-Günther Sohls und seinem Wirken ein.
Darum schlagen wir vor, dass vor Ort an geeigneter Stelle deutlich sichtbar auf das ehemalige Außenlager „Berta“ hingewiesen wird. Dies wäre beispielsweise mit einer Gedenktafel oder einer Stele zu erreichen. Bereits an mehreren Stellen im Stadtgebiet erinnern solche Gedenktafeln an die NS-Zeit, z. B. am Polizeipräsidium am Jürgensplatz.
In diesem Zusammenhang sollte auch weiterhin ein Bezug zu Hans-Günther Sohl hergestellt werden. Wir sprechen uns sowohl für eine kritische Bewertung seiner Biografie und seiner Funktionen in der NS-Zeit als auch für die Würdigung seiner unternehmerischen Verdienste in der Nachkriegszeit aus.
Wir sind der Auffassung, dass eine Umbenennung der Straße die kritische Auseinandersetzung mit der NS-Zeit nicht fördert. Für die Anwohnerinnen und Anwohner wie auch für die dortigen Firmen entstehen Mühen, Mehrkosten und bürokratischer Aufwand. Deswegen regen wir andere Formen der Erinnerung und des Gedenkens an.
Luise Rainer ist eine wichtige Düsseldorfer-Persönlichkeit. Die CDU-Ratsfraktion empfiehlt die zeitnahe Benennung eines geeigneten Platzes oder einer geeigneten Straße nach der einzigen weiblichen deutschen Oscar-Gewinnerin.
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