
(c) Susanne Haberland
Der Beschlusstext im Antrag (RAT/037/2020) wird folgendermaßen ergänzt:
Der Rat beauftragt die Verwaltung, in enger Zusammenarbeit mit dem Rat der Künste kurzfristig die Voraussetzungen für die Einrichtung oder Errichtung eines oder mehrerer Atelierhauses/-häuser für Künstlerinnen und Künstler in Düsseldorf zu schaffen, worin dauerhaft Arbeiten und Wohnen unter einem Dach möglich sind.
Dazu soll die Verwaltung verschiedene Wege gehen:
- Identifizierung eines/mehrerer geeigneten/r Gebäude/s in städtischem (z. B. ehemalige Schule) oder privatem Eigentum auf Düsseldorfer Stadtgebiet. Ziel soll sein, dass die Stadt oder die/der private Eigentümer/in das/die betreffende/n Gebäude dauerhaft dem Kulturamt überlässt oder an das Kulturamt vermietet/verpachtet, damit das Amt dort Ateliers und Atelierwohnungen einrichtet und die Vermittlung an Kunstschaffende übernimmt
- Aufnahme von Gesprächen mit potenziellen privaten Investor/inn/en, die bereit sind, ein/mehrere Atelierhaus/-häuser in Düsseldorf zu bauen, einzurichten und als ÖPP-Modell dauerhaft an die Stadt bzw. das Kulturamt zu vermieten
- Anteilige finanzielle Unterstützung einer Genossenschaft oder eines Vereins von Künstlerinnen und Künstlern beim Vorhaben, ein/mehrere Atelierhaus/-häuser nach dem erfolgreichen Vorbild des Künstlerhauses an der Sittarder Straße 5 zu erwerben und einzurichten
Bei allen Schritten ist der Rat der Künste als beratendes Gremium einzubeziehen.
Über erste Ergebnisse soll die Verwaltung dem Rat in seiner Sitzung am 14. Mai 2020 berichten.
Die CDU-Ratsfraktion beobachtet mit Sorge, dass in Düsseldorf immer mehr Ateliers und Atelierwohnungen verdrängt werden und sich dadurch die Situation für Künstlerinnen und Künstler verschlechtert.
Jüngstes Beispiel ist die Kündigung der Mietverträge mit der Ateliergemeinschaft in der Flurstraße 61 und 67 durch die Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD). Auch für die Ateliers in der Künstlersiedlung Golzheim kann die SWD – nach eigener Aussage in der Sitzung des Kulturausschusses am 23. Januar 2020 – keine Bestandsgarantie geben.
371 Ateliers befinden sich aktuell in städtischer Verwaltung: Bei geschätzt 1.800 bis 2.000 Künstler/innen ist hier der Mangel an verfügbaren Räumen zum Arbeiten und Wohnen offensichtlich. Wir als CDU kritisieren, dass unter Regierungsverantwortung von Oberbürgermeister Geisel und dem Bündnis aus SPD, Grünen und FDP seit 2014 kein einziges neues Atelier entstanden ist, das vom Kulturamt vermittelt werden konnte.
Die CDU-Fraktion setzt sich intensiv dafür ein, dass Kunstschaffende in Düsseldorf leben und arbeiten können. Sie sollen auch in einer wachsenden und sich wandelnden Großstadt eine Perspektive haben. Denn Düsseldorf braucht die Künstlerinnen und Künstler, um Kunst- und Kulturmetropole zu sein. Gerade auch mit der Förderung, Erhaltung und Schaffung von Ateliers und Atelierwohnungen untermauert die Landeshauptstadt diesen Anspruch.
Der Rat der Künste unterstützt nach eigener Aussage selbstaktive Künstlerinnen und Künstler bei ihrem Vorhaben, als Ateliergenossenschaft ein eigenes Atelierhaus über Fundraising-Aktionen zu erwerben.[1]
Die CDU-Ratsfraktion begrüßt sowohl das Engagement des Rats der Künste[2] als auch die geplanten Aktivitäten von Künstlerinnen und Künstlern. Wir sehen darüber hinausdie Stadt in der Pflicht, dabei mitzuhelfen, dass das Ziel – die Schaffung eines oder mehrerer neuen/neuer Atelierhauses/-häuser in Düsseldorf – möglichst rasch erreicht werden kann.
[1] Vgl. Interview mit Corina Gertz: „Künstler sollen nicht nur fordern“ (Westdeutsche Zeitung, 29. Oktober 2019).
[2] Am 9. Januar 2017 brachten die Ratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD und FDP einen Antrag „zur Entwicklung einer Arbeitsgruppe zur Konzeptentwicklung eines RATS DER KÜNSTE für die Landeshauptstadt Düsseldorf“ ein (41/1/2017). Daraufhin wurde dieses Gremium als Interessenvertretung der Künstlerinnen und Künstler gegründet. Im vorliegenden Ratsantrag der Ampel (RAT/037/2020) wird das vom Rat der Künste favorisierte neue Atelierhaus jedoch nicht erwähnt.
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