
(c) Susanne Haberland
Der Rat der Stadt beschließt die Anpassung der Planung des Ausführungs- und Finanzierungsbeschlusses zum Radweg Karlstraße / Worringer Straße vom 19.10.2017 (Vorlage 66/90/2017) und die daraus resultierende Reduzierung der Finanzierung von brutto 3.058.000,00 EUR (inklusive 145.614,00 EUR aktivierbarer Eigenleistungen) auf Gesamtkosten in Höhe von brutto 3.027.000,00 EUR (inklusive 144.120,47 EUR aktivierbarer Eigenleistungen) mit den Maßgaben
- vor der Immermannstraße (in Fahrtrichtung Stresemannplatz) wie im Bedarfsbeschluss (Plannummer 102 und 103) und AuF weiterhin eine Rechtsabbiegespur vorzusehen,
- vor der Kurfürstenstraße (in Fahrtrichtung Worringer Platz) wie im Bedarfsbeschluss (Plannummer 103) und AuF weiterhin eine Rechtsabbiegespur vorzusehen,
- im Bereich Worringer Platz die Bushaltestelle so weit in den Platzbereich zu verlegen, dass haltende Linienbusse nicht in der rechten der verbleibenden zwei Fahrspuren stehen und so den Radverkehr und den MIV behindern.
Die Änderung des Ausführungs- und Finanzierungsbeschlusses (AuF) soll durch eine stärker begradigte Spurführung gegenüber dem Beschluss des Rats vom 19.10.2017 für eine Kostenreduzierung und schnellere Realisierbarkeit des Radhauptnetzes sorgen. Durch die Änderungen ist jedoch eine (gegenüber Bestand und gefasstem Beschluss weitere) Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit der schon heute stark belasteten Verkehrsachse für ÖPNV und MIV zu erwarten, da weitere Fahrstreifen und Abbiegespuren entfallen.
Unter Sicherheitsgesichtspunkten für den Radverkehr ist die Planung – wie die Beratung mit den Verbänden in der FGRV ergeben hat – teilweise problematisch.
Die CDU schlägt daher an drei Stellen eine Änderung des Verwaltungsvorschlags vor:
1. Karlstraße/Ecke Immermannstraße (in Fahrtrichtung Stresemannplatz)
Im Bestand gibt es auf der Karlstraße drei Fahrstreifen und einen regen Abbiegeverkehr von dem rechten Fahrstreifen der Karlstraße in die Immermannstraße, die zum Kö-Bogen-Tunnel führt, sowie regen Fußgängerverkehr auf der Querung vor dem Hotel.
Der vom Rat gefasste Bedarfsbeschluss und der AuF sehen eine Zweispurigkeit mit einer addierten Rechtsabbiegespur vor. Der Radverkehr soll links der Abbiegespur geführt werden. Die Verkehrsführung entspricht der vor kurzem hergestellten Situation an der Friedrichstraße/Herzogstraße und an der Worringer Straße/Am Wehrhahn.
Der jetzt von der Verwaltung geänderte AuF lässt die Rechtsabbiegespur entfallen. Wie heute soll der Radverkehr rechts vom Abbiegeverkehr geführt werden, was Unfallrisiken für die Radfahrerinnen und Radfahrer birgt und zu einer Behinderung der dort verkehrenden vier Rheinbahnbuslininen (721, 722, 732, 738) und des MIV führt:
2. Karlstraße/Ecke Kurfürstenstraße (in Fahrtrichtung Worringer Platz)
Aktuell gibt es dort drei Fahrstreifen und einen regen Abbiegeverkehr von dem rechten Fahrstreifen der Karlstraße in die Kurfürstenstraße, die zum Fernbusbahnhof, zur Bahnhofsvorfahrt, zum UFA-Kino, zum Schauspielhaus Central, zur Tourist-Info und zum Parkhaus für das KAP1 (künftig: Zentralbibliothek u. a.) führt.
Bedarfsbeschluss und AuF sehen eine Zweispurigkeit mit einer addierten Rechtsabbiegespur vor. Der Radverkehr sollte links der Abbiegespur geführt werden. Die Verkehrsführung entspräche in etwa der Situation an der Friedrichstraße/Herzogstraße und an der Worringer Straße/Am Wehrhahn.
Der jetzt von der Verwaltung geänderte AuF sieht den Entfall der Rechtsabbiegespur vor. Wie heute schon soll der Radverkehr rechts vom Abbiegeverkehr geführt werden, was Unfallrisiken für Radfahrerinnen und Radfahrer birgt und zu einer Behinderung der dort verkehrenden vier Rheinbahnbuslinien (721, 722, 732, 738) und des MIV führt:
3. Karlstraße/Worringer Platz (in Fahrtrichtung Ackerstraße)
Derzeit gibt es dort drei Fahrstreifen. Der Bushalt für die Linien 721, 722 und 738 ist auf dem rechten der drei MIV-Fahrstreifen.
Der AuF sieht nur noch zwei statt bisher drei Fahrstreifen vor. Der ergänzte Radfahrstreifen ist weniger breit als der Bestandsfahrstreifen. Der Flächengewinn wird für den Radfahrstreifen auf der Nordseite (in Fahrtrichtung Stresemannplatz) genutzt.
Allerdings platziert der AuF den Bushalt auf den Radfahrstreifen, was den Radverkehr angesichts der häufig dort haltenden Busse (3 Linien) deutlich behindert und zu gefährlichen Ausweich- und Umfahrungsmanövern führen kann, zumal zwei der Linien aus der Halteposition unmittelbar auf den ganz linken Fahrstreifen herüberziehen, um in die Kölner Straße (in Fahrtrichtung Pempelforter Straße) abbiegen zu können:
Durch die – gegenüber einem Normalfahrstreifen – geringere Breite des Radfahrstreifens ragt zudem der Bus während des Halts in die zweite der verbleibenden zwei MIV-Fahrstreifen hinein. Dies führt dazu, dass in dem stark befahrenen Stück bei einem Bushalt nur noch ein (!) Fahrstreifen zur Verfügung steht. Es kommt zu Behinderungen für Busse, Rad- und Autofahrende sowie zu unfallträchtigen unvermittelten Spurwechseln. Bei Unfällen ist die Stelle komplett „dicht“.
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