Anfrage: Stadtverwaltung als familienfreundliche Arbeitgeberin?

Sabine Schmidt
Sitzung am 13.03.2018
Sabine Schmidt
Anfrage:
  1. Wie werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung bei unerwarteten Engpässen bei der Betreuung von Kindern durch die Landeshauptstadt als Arbeitgeberin unterstützt, plant die Verwaltung, dieses Angebot weiter auszubauen, wenn ja, in welcher Form, wenn nein, warum nicht?
  2. Haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in solchen Fällen auch die Möglichkeit, ihre Kinder mit ins Büro zu bringen, wurden bereits stationäre oder mobile Eltern-Kind-Arbeitsplätze eingerichtet, und, wenn nein, warum nicht?
  3. Wie bewertet die Verwaltung den Nutzen von Eltern-Kind-Arbeitsplätzen im Vergleich zu anderen Unterstützungsmöglichkeiten, und welche Vorteile können sie bieten – z. B. bei Personalrekrutierung, Vertretungsregelungen oder Kundenzufriedenheit?
Begründung:

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist eine wesentliche Voraussetzung für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen und Männern am Erwerbsleben. Zugleich stellt sie Berufstätige vor besondere Herausforderungen.

Die Stadtverwaltung ist hier besonders gefordert. Einerseits trägt sie als Arbeitgeberin für mehr als 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Verantwortung, andererseits ist sie Vorbild für andere Unternehmen oder Institutionen in Düsseldorf.

Häufig stehen Eltern, deren Kinder tagsüber die Kindertagesstätte oder die Schule besuchen, vor großen Problemen, wenn die reguläre Betreuung unerwartet und kurzfristig ausfällt (z. B. durch Schulausfall, Schließung der Kindertagesstätte, Krankheit der Tagesmutter/-vater). In einer solchen Notfallsituation wäre es für die Eltern eine große Erleichterung, wenn kurzfristig eine alternative Betreuungsmöglichkeit für die Kinder angeboten werden könnte.

Die CDU-Ratsfraktion unterstützt die im städtischen Chancengleichheitsplan enthaltenen Instrumente zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Wir möchten uns jedoch informieren, ob gerade bei kurzfristigen Betreuungsproblemen neue und unbürokratische Lösungen in der Stadtverwaltung gefunden werden können. So wäre es z. B. denkbar, Eltern-Kind-Büros bzw. sogenannte mobile Kids-Boxen in der Verwaltung einzurichten. Dadurch hätten es Eltern viel leichter, ihre Kinder stundenweise mit ins Büro zu nehmen. Dazu würden ihnen Wickel- und Schlafmöglichkeiten, Babykostwärmer, Spiele o. Ä. zur Verfügung gestellt.

Ähnliche Modelle werden bereits im Jobcenter Düsseldorf, in der Heinrich-Heine-Universität und in der Stadt Gelsenkirchen umgesetzt. Erfahrungen dieser Einrichtungen zeigen, dass zusätzliche Angebote nicht nur für die Eltern eine Hilfe wären, sondern sich auch für die Landeshauptstadt vielfältig auszahlen könnten.

Diese Betreuungsangebote würden die Stadtverwaltung im Wettbewerb um qualifizierte Arbeitskräfte unterstützen, Fehlzeiten und Vertretungsbedarf senken sowie die Motivation und Bindung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stärken. Zudem können bei der Kundenzufriedenheit positive Effekte spürbar werden, da es im Außenkontakt für Bürgerinnen und Bürger einen festen und erreichbaren Ansprechpartner gibt, der kaum ausfällt und regelmäßig präsent ist.

Sabine Schmidt