
(c) Laurence Chaperon
- Wie werden die Angebote des Zwischennutzungsprojektes postPOST von Kunst- und Kulturschaffenden genutzt, und welche Zahlen kann die Open Source gGmbH dazu dem Kulturausschuss vorlegen?
- Beabsichtigt die Verwaltung eine weitere Bezuschussung des Projektes bis Ende des Jahres und wenn ja, in welcher Höhe und auf der Basis welchen politischen Beschlusses?
- Hat sich die zu Beginn des Projektes aufgestellte Kalkulation der Open Source gGmbH bestätigt und wie hat sich darauf ein Zuschusses des Wirtschaftsförderungsamtes, der sich im Januar 2017 erst noch in Planung befand, darauf ausgewirkt?
Am 19. Januar 2017 beschloss der Kulturausschuss, das Zwischennutzungsprojekt postPOST mit einem Zuschuss in Höhe von maximal 15.000,- Euro zu fördern. Empfänger dieses Zuschusses ist die Open Source gGmbH, die das Grundstück und die Gebäude des ehemaligen Postverteilzentrums zwischen dem Capitol-Theater und dem Hauptbahnhof von der Catella Corporate Finance GmbH zur Zwischennutzung für kulturelle Zwecke erhalten hat. Die Beschlussvorlage vom Januar 2017 basierte auf einem Antrag der Open Source gGmbH an das Kulturamt, mit dem das Unternehmen für die Dauer von Januar bis Juni 2017 um einen monatlichen Zuschuss pro Atelier/Studio in Höhe von 120,- Euro bat, um 30 Ateliers/Studios in dem Gebäude zu günstigen Konditionen an Künstler/innen und Musiker/innen vermieten zu können.
In der Beschlussvorlage 41/8/2017 vom 19.01.2017 steht zudem: „Das Amt für Wirtschaftsförderung plant, zusätzlich zu den hier beantragten Mitteln, Veranstaltungen des Zwischennutzungsprojektes „postPOST“ mit einem Zuschuss in Höhe von 15.000,- Euro zu fördern.“ Es stellt sich daher zum jetzigen Zeitpunkt die Frage, ob es deshalb unter Umständen zu einer finanziellen Überdeckung des Projektes gekommen sein könnte, und wie die aktuelle Kalkulation aussieht.
Besondere Relevanz erhält diese Fragestellung anhand der aktuellen Medienberichterstattung. „Die Nachfrage ist laut Antragsteller sehr groß.“: So hieß es damals in der entsprechenden Beschlussvorlage vom Januar 2017. Versehen mit der Überschrift „Das ungenutzte Potenzial der Kulturräume auf Zeit“ schreibt jedoch die Rheinische Post am 11. August 2017: „Im Postpost können Kreative einmal in der Woche frei die Räume nutzen. Doch die Nachfrage könnte größer sein.“ Und Christian Fleischer, Geschäftsführer der ZackBumm GmbH, die die Zwischenvermietung organisiert, sagt in dem betreffenden Zeitungsartikel: „Wir müssen die Leute aktiv ansprechen. Bei den Musikern haben wir ganz gute Kontakte, andere Künstler zu erreichen, ist schwer.“ Gleichzeitig war in der Rheinischen Post am 7. August zu lesen: „Das ‚Postpost‘ bleibt bis Ende des Jahres.“
Die CDU-Ratsfraktion will wissen, ob die Kulturverwaltung beabsichtigt, dieses Projekt weiterhin zu bezuschussen, auch wenn Zweifel angebracht sind, ob die Nachfrage überhaupt vorhanden ist, und ob ein tatsächlicher Zuschussbedarf überhaupt nach wie vor gegeben ist.
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