
(c) Laurence Chaperon
- Mit welchen Rettungsmaßnahmen reagiert die Kulturverwaltung darauf, dass der Deutsche Kulturrat e. V. das Theatermuseum auf die Rote Liste der bedrohten Kultureinrichtungen gesetzt hat?
- Stimmt die Behauptung des Deutschen Kulturrates e. V., dass das Hofgärtnerhaus, die jetzige Heimat des Theatermuseums, nach dessen Umzug zum Hauptbahnhof verkauft werden soll?
Der Deutsche Kulturrat e. V. ist der Spitzenverband der Bundeskulturverbände. Er veröffentlicht die Zeitung „Politik & Kultur“, die im Februar 2017 die 27. Rote Liste der bedrohten Kultureinrichtungen veröffentlich hat.
Dazu schreibt der Deutsche Kulturrat e. V. am 3. März 2017 (Quelle: www.kulturrat.de): „Ein Filmdienst, ein kunsthistorisches Institut und zwei Museen wurden neu in die Liste aufgenommen. Neben dem Filmdienst ist in Nordrhein-Westfalen auch das Theatermuseum Düsseldorf bedroht. Das seit 1988 in dem Hofgärtnerhaus ansässige Museum wurde 1938 als privates Theaterarchiv gegründet. Seither werden neben Dokumenten des Höfischen Theaters und der Kurfürstlichen Oper des 16. und 17. Jahrhunderts auch das Bergische Deutsche Theater des 19. Jahrhunderts und theaterbezogene Themenstellungen des 20. und 21. Jahrhunderts ausgestellt. Im Museum befinden sich zudem zwei Auftrittsmöglichkeiten.
Für 2020 ist eine Umsiedlung des Museums in die alte Hauptpost am Hauptbahnhof geplant, um einige hunderttausend Euro einzusparen. Dort ist die Wahrnehmbarkeit des Museums allerdings kaum noch gegeben. Wechselausstellungen sind in Abstimmung mit anderen Museen der Stadt nur noch extern möglich. Das sanierungsbedürftige spätbarocke Hofgärtnerhaus von 1802 soll anschließend verkauft werden.“ Zudem sollen die Auftrittsmöglichkeiten im Theatermuseum am neuen Standort stark reduziert werden, da es sich dort eine Bühne mit der Zentralbibliothek und den Stadtbüchereien teilen muss.
Der Kunst- und Kulturstadt Düsseldorf steht es nicht gut zu Gesicht, dass eines ihrer Kulturinstitute öffentlich als „bedrohte Spezies“ wahrgenommen wird. Erst recht schadet dies dem Renommee des Theatermuseums, dessen Sichtbarkeit und Arbeitsmöglichkeiten in seinem geplanten neuen Domizil am Konrad-Adenauer-Platz drastisch eingeschränkt wären. Dieser Umzug bedeutet eine existenzielle Bedrohung des Hauses, die auch durch den Platz auf der Roten Liste des Deutschen Kulturrats e. V. deutlich wird.
Empfehlen Sie uns!