Antrag: Düsseldorfer Radschläger Tradition und Moderne

Rolf Tups
Sitzung am 07.07.2016
Rolf Tups

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

der Düsseldorfer Radschläger hat eine jahrhundertealte Geschichte und gilt als eines der bekanntesten Wahrzeichen der Stadt. Das Rad schlagende Kind ist auf vielen Souvenirs und im Stadtbild zu finden. Großer Beliebtheit erfreut sich der Radschläger bei Jung und Alt. Um seine Tradition zu bewahren, findet jedes Jahr der Radschlägerwettbewerb statt.

Von besonderer Bedeutung war 2001 das Projekt „Radschläger-Kunst“: Der von Professor Friedrich Becker gestaltete Radschläger wurde von seiner Witwe für eine einmalige Überarbeitung durch Künstlerinnen und Künstler freigegeben. Diese temporäre Aktion, verbunden mit einer Wohltätigkeitsauktion, soll eine angemessene Nachfolge finden. Dafür soll die Kulturverwaltung die vielen – in Düsseldorf arbeitenden, lehrenden und studierenden – Kunstschaffenden einladen, Entwürfe vorzuschlagen.

Im Namen unserer Fraktion bitte ich Sie daher, nachfolgenden Antrag auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung des Rates zu setzen und zur Abstimmung zu bringen.

Antrag:

Der Rat der Landeshauptstadt beauftragt die Verwaltung, zu prüfen, wie der Düsseldorfer Radschläger als stadtbildprägendes Element sowohl im Stadtzentrum als auch in den Stadtteilen als Attraktion und zur Diskussion zeitweilig beitragen kann. Ziel soll sein, dass die Stadt ein Kunstprojekt ins Leben ruft und dafür aktiv um finanzielle Unterstützung aus der Bürgerschaft bittet. Die Aktion soll der Identifizierung mit einem beliebten Stadtsymbol und einem Stück Stadtgeschichte dienen.

In die Überlegungen der Verwaltung sind u. a. einzubeziehen:

  • Auslobung eines Wettbewerbs zum Design des Radschlägers
  • Herstellung sowie Gestaltung von Skulpturen aus Spenden- und Fördermitteln
  • Standortvorschläge für die einzelnen Stadtteile sowie die Aufstellkriterien

Ein entsprechender Bericht der Verwaltung wird bis Ende 2016 dem Rat vorgelegt.

Begründung:

Mehrere tausend Bilder und Textbeiträge dokumentieren das Wahrzeichen und die Tradition des Düsseldorfer Radschlägers. Die Entstehung dieses Brauchs wird u. a. an der siegreichen Schlacht von Worringen und an der Verleihung der Stadtrechte festgemacht. Aus Freude soll die Bevölkerung – allen voran die Kinder – auf die Straßen gelaufen sein und Räder geschlagen haben. Dieser Brauch ist bis heute erhalten geblieben: An schönen Tagen bessern Kinder auf der Rheinuferpromenade durch Radschlagen ihr Taschengeld auf. Und beim alljährlichen Turnier der Radschläger wetteifern mehr als 600 Jungen und Mädchen um Beifall.

Die CDU-Ratsfraktion will mit einer Aktion der Stadt dieses traditionelle Element wieder mehr im Düsseldorfer Stadtbild verankern, die Heimatverbundenheit stärken und die Stadtteile noch schöner gestalten.

Rüdiger Gutt