
(c) Susanne Haberland
Der Rat beauftragt die Verwaltung, für die bisher von der Verwaltung ersatzlos gestrichene Sitzung des Beirats für Tanz und Theater umgehend einen neuen Termin für eine Tagung bis Mitte Juni 2015 festzulegen, um von der Freien Szene in Düsseldorf eine existentielle Bedrohung abzuwenden, den Künstlerinnen und Künstlern die für ihre Arbeit notwendigen Zuschüsse zu sichern und ihnen so Planungssicherheit für ihre Projekte zu geben.
Bis zum 1. April dieses Jahres konnten freie Tanz- und Theatergruppen beim Kulturamt Anträge für die Förderung ihrer Projekte einreichen, die sie im 2. Halbjahr 2015 realisieren möchten. Durchschnittlich 25 bis 30 Neuproduktionen werden pro Jahr über die Zuschüsse der Kulturverwaltung realisiert, über deren Vergabe der Beirat für Tanz und Theater entscheidet. 2014 hat der Beirat für Tanz und Theater in seiner Sitzung am 12. März dem Kulturausschuss die Vergabe von Zuschüssen in Höhe 81 000 Euro für das 2. Halbjahr 2014 empfohlen.
2015 droht der völlige Kahlschlag für die Freie Szene, da die Verwaltung die entsprechende Sitzung des Beirats für Tanz und Theater für dieses Jahr ersatzlos abgesagt hat: Für die freie Szene ist dies eine Katastrophe. Unverzichtbare Fördergelder fehlen, keine Planungssicherheit für die Künstlerinnen und Künstler ist die Folge. Denn umfangreiche Projekte können nicht realisiert werden, wenn die Mittel des Beirats für Tanz und Theater fehlen. Die Mittelzusage der Landeshauptstadt Düsseldorf ist für die freien Tanz- und Theatergruppen auch erforderlich, um weitere Gelder von Stiftungen, Land und Bund erhalten zu können. Eine zeitnahe Sitzung des Beirates für Tanz und Theater ist notwendig, damit die Projektverantwortlichen planen und die nächsten Schritte angehen können. Wenn diese aber nicht vor Sitzung des Kulturausschusses am 18. Juni stattfindet, können die Mittel des Beirats für Tanz und Theater im 2. Halbjahr 2015 nicht an die Antragssteller/innen ausgeschüttet werden.
Es wird dann keine Neuproduktionen der freien Tanz- und Theatergruppen in Düsseldorf im 2. Halbjahr 2015 geben. Die CDU-Ratsfraktion fordert den Rat auf, diese bedrohliche Situation für die Kunst- und Kulturlandschaft abzuwenden. SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP haben in ihrer Kooperationsvereinbarung festgehalten: „Wir stärken die freie Szene durch eine Erhöhung der Mittel der Beiräte und schaffen Planungssicherheit für langfristig bestehende Initiativen. Durch eine Verbesserung des Beratungsangebotes und mehr Transparenz bei Verwaltungsverfahren schaffen wir mehr Raum für die freie Szene in inhaltlicher und örtlicher Hinsicht.“ Diese Aussagen sind nur Lippenbekenntnisse, wenn die freien Tanz- und Theatergruppen in eine ungewisse Zukunft blicken müssen, da sie gar nicht mehr erfahren, wie, wo und wann über ihre Zuschussanträge entschieden wird. Eine Kommunikation zwischen Verwaltung, Politik und Freier Szene, die von Transparenz und dem gemeinsamen Streben nach Planungssicherheit geprägt ist, sieht anders aus. Mit ihrem Antrag will die CDU-Ratsfraktion erreichen, dass dieser gefährliche Schlingerkurs sofort beendet wird.
Empfehlen Sie uns!