Antrag: Gleiche berufliche Anreize für alle Düsseldorfer Kinder- und Jugendeinrichtungen Einkommensstrukturen harmonisieren und verbessern

Florian Tussing
Sitzung am 05.06.2020
Florian Tussing

(Früh-)kindliche Bildung und Betreuung gelingen in Düsseldorf dank Mitwirkung der Freien Träger und zahlreicher Elterninitiativen. Nur durch diese Trägervielfalt und das engagierte Zusammenspiel aller Beteiligten konnte sich die Landeshauptstadt zur bundesweit anerkannten und ausgezeichneten Familienstadt entwickeln.

Grundlegende Planungen, Strategien und Maßnahmen für die Bildungsarbeit werden normalerweise vom Jugendamt und den Trägern der freien Jugendhilfe in einer Arbeitsgemeinschaft (AG78) entwickelt und dann als einvernehmliche Vorschläge im Jugendhilfe-Ausschuss (JHA) vorgestellt und beschlossen.

Die CDU-Fraktion kritisiert, dass einige wichtige Abstimmungsprozesse bislang offensichtlich weder in der AG78 erörtert noch dort transparent, nachvollziehbar und einvernehmlich verabschiedet wurden.

Beispiel: Sicherung der Trägervielfalt durch einheitliche Einkommensstrukturen, gleiche berufliche Perspektiven und Anreizsysteme

Arbeitsumfeld, Einkommen und Lohnzusatzleistungen sind entscheidend, damit sich Erzieherinnen und Erzieher für einen Arbeitsplatz in der Landeshauptstadt entscheiden und sich hier dauerhaft wohlfühlen.

Die CDU bemängelt: Bislang ist es nicht gelungen ist, trägerübergreifend in ausreichender Zahl pädagogischen Fachkräften ein attraktives Jobangebot zu machen. Die in Düsseldorf angesiedelten Jugendhilfe-Organisationen bieten unterschiedliche Job-Entlohnungen und Erfahrungsaufstiege (Entwicklungsstufen) und teils auch befristete Arbeitsverträge an. Überdies existieren derzeit auch keine allgemein verbindlichen Anreize wie günstiges Azubi-Wohnen, preiswerte Job-Tickets und Fortbildungsangebote.

Daher bitte ich Sie im Namen unserer Fraktion, folgenden Antrag auf die Tagesordnung der Sitzung des Jugendhilfeausschusses zu setzen und zur Abstimmung zu bringen.

Antrag:

Der Jugendhilfe-Ausschuss beauftragt die Verwaltung, in der AG78 das Tätigkeitsfeld für pädagogische Fachkräfte, die in Düsseldorfer Kinder- und Jugendeinrichtungen beschäftigt sind, zu analysieren und dem Ausschuss vor den Haushaltsberatungen für das Jahr 2021 konkrete Verbesserungsvorschläge ggf. unter Anpassung der Rahmenverträge zu unterbreiten.

Ziel soll sein, allen pädagogischen Fachkräften in der Landeshauptstadt unter Berücksichtigung der Trägervielfalt ein untereinander abgestimmtes attraktives Jobangebot machen zu können.

Es soll dabei auch geprüft werden, inwieweit Großstadtzulagen, wie sie die Stadt München bereits zahlt, gewährt werden können.

Zudem ist anzustreben, Erzieherinnen und Erziehern, die beispielsweise in einer Gruppenleitung oder in der gezielten und qualifizierten Elternarbeit tätig sind, die Tarifstufe S8b zu gewähren – und dies ohne Rückstufung auf eine geringer entlohnte niedrigere Entwicklungsstufe.

Florian Tussing