Antrag: Ausweitung des Angebots der „Respekt Coaches“ an Düsseldorfer Schulen

André Tischendorf
Sitzung am 18.03.2020
André Tischendorf

Die Beantwortung einer Anfrage zu den Erfahrungen des Jugendmigrationsdienstes der Diakonie mit der Umsetzung des Bundesprogramms „Respekt Coaches“[1] in der Januar-Sitzung des Integrationsrates hat ergeben, dass seit Mitte Juni 2018 in ganz Düsseldorf gerade einmal zwei halbe Stellen an einer weiterführenden Schule in einem sozialen Brennpunkt eingerichtet wurden. Pro Schuljahr werden hier insgesamt zwei Klassen betreut. Der Gesamtbedarf der Schule kann aber schon heute mit dem vorhandenen Personal bei weitem nicht abgedeckt werden. Alle anderen Schulen im Stadtgebiet kommen überhaupt nicht in den Genuss des Programms.

Die CDU-Ratsfraktion möchte, dass das Programm „Respekt Coaches“ nach Möglichkeit flächendeckend an allen Schulen im Stadtgebiet in der Art angeboten wird, dass möglichst viele Schülerinnen und Schüler erreicht werden. Wir sind davon überzeugt, dass die Ausweitung des Programms einen sinnvollen Beitrag zur Förderung des friedlichen und respektvollen sozialen Miteinanders der Schülerinnen und Schüler sowohl untereinander als auch in Bezug auf Lehrerinnen und Lehrer, Eltern, Geschwister usw. darstellt. Hierzu müsste neben der Beantragung weiterer Bundesmittel auch die Wahrnehmung der Aufgabe durch bereits vorhandene Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter vor Ort geprüft werden. Einen besonderen Schwerpunkt im Programm soll künftig das Thema Medienkompetenz einnehmen. Wir sehen hier aufgrund der intensiven Nutzung von Online-Medien durch die Zielgruppe einen besonders großen Bedarf.


[1] Ausgrenzung, Gewalt, religiöses Mobbing und Rassismus stellen an vielen Schulen in Deutschland ein großes Problem dar. Seit Mitte 2018 geht das Bundesfamilienministerium mit dem Programm „Respekt Coaches“ dagegen vor – nämlich dort, wo die Probleme anfangen: im alltäglichen Miteinander auf dem Schulhof und in der Klasse. Die „Respekt Coaches“ stärken als Anti-Mobbing-Profis die Persönlichkeit und die sozialen Kompetenzen junger Menschen. Sie tragen mit ihrem Angebot dazu bei, dass es erst gar nicht zu Gewalt und Radikalisierung auf dem Schulhof kommt. Die Schülerinnen und Schüler lernen ein respektvolles und vorurteilsfreies Miteinander.

 

Anfrage:

Die Verwaltung wird beauftragt, die Möglichkeiten einer flächendeckenden Ausweitung des Programms „Respekt Coaches“ an sämtlichen Düsseldorfer Schulen – ggf. durch Wahrnehmung der Aufgabe durch bereits an den Schulen beschäftigte Schulsozialarbeiterinnen und Schulsozialarbeiter – zu prüfen und dem Schulausschuss, dem Jugendhilfeausschuss sowie dem Integrationsrat bis zur Sommerpause 2020 über die Ergebnisse zu berichten. Gleichzeitig ist eine Beschlussvorlage zum Ausbau des Programms unter besonderer Berücksichtigung des Themenschwerpunkts „Medienkompetenz“ vorzulegen.