Antrag: Radschnellweg-Planung für den Düsseldorfer Süden

Sitzung am 26.02.2020
Andreas Hartnigk

SPD, Bündnis 90/Die Grünen und FDP hatten sich 2014 zum Ziel gesetzt, das stadtweite Fahrradnetz weiterzuentwickeln und zügiges und sicheres Radfahren zu ermöglichen.

Auch Oberbürgermeister Geisel hatte in seiner Antrittsrede im September des gleichen Jahrs verkündet, breitere, sichere und schnellere Radwege zu bauen, bestehende innerstädtische Radnetze mit den Stadtbezirken zu verbinden und gemeinsam mit dem Land Radschnellwege zu entwickeln, die die Landeshauptstadt schnell und umweltfreundlich mit dem Umland verbinden.

Leider sieht die heutige Realität anders aus: An vielen Stellen erfolgt die Abgrenzung zwischen Rad- und Automobilverkehr lediglich durch aufgebrachte Markierungen. Nur wenige Meter Radweg wurden baulich so gestaltet, dass sie ein sicheres und zügiges Radfahren ermöglichen. Und die angekündigten Radschnellwege existieren bislang nur auf dem Papier. 

In der Sitzung des Ordnungs- und Verkehrsausschusses am 27. November 2019 teilte die Verwaltung mit, dass Prüfverfahren für den „Radschnellweg Rhein“, der von Langenfeld über Benrath und die Universität nach Neuss führen soll, kurz vor dem Abschluss stünden. Hiernach soll die Trasse festgelegt und mit der konkreten Planung begonnen werden.

Die Realisierung des südlichen Radschnellwegs birgt besondere Herausforderungen: Im Kreuzungsbereich Ickerswarder Straße/Münchener Straße soll eine Grundschule gebaut werden. Aktuell wird dort für eine Übergangszeit ein Park-and-Ride-Platz errichtet. Für diesen Bereich steht zudem die Verlängerung der Stadtbahn/Straßenbahn bis Wersten-West in Rede, die entlang der Münchener Straße in Flächenkonkurrenz zu dem Radschnellweg stünde. Auch die Radwegeführung an der Bonner Straße/Münchener Straße mit der angedachten „Spindel“-Lösung ist schwierig, weil mehrere Straßen und Bahngleise zu queren sind. Die angesprochenen Probleme machen es möglicherweise erforderlich, die Radwegeplanung an diesen Stellen zu überdenken.

Ein denkbarer und sehr innovativer Lösungsansatz für diese beiden verkehrstechnisch problematischen Stellen wäre, den Radverkehr oberhalb der Kreuzungsbereiche zu führen. Die niederländische Stadt Eindhoven hat bereits in 2011 eine formschöne und sichere kreuzungsfreie Radführung realisiert.[1] Diese wäre nach unserer Einschätzung sehr gut für die genannten Kreuzungsbereiche anwendbar und würde neben der Nord-Süd-Verbindung auch eine Ost-West-Querung ermöglichen.



[1] https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/verkehr/eindhoven-schwebenden-kreisverkehr-fuer-radler/ (Zugriff: 14.01.2020)

 

Anfrage:

Der Ordnungs- und Verkehrsausschuss beauftragt die Verwaltung, in der Sitzung des Ausschusses am 5. Mai 2020 über den Umsetzungsstand des beauftragten Radschnellwegs für den Düsseldorf Süden (Radschnellweg Rhein) zu informieren. Insbesondere soll dargestellt werden, welche Lösungsansätze die Verwaltung für eine komfortable, sichere und störungsfreie Radverkehrsführung in den Streckenabschnitten Ickerswarder Straße/Münchener Straße und Bonner Straße/Münchener Straße verfolgt.

Die Verwaltung wird zudem beauftragt, in der genannten Sitzung eine Bewertung vorzulegen, inwiefern an den Streckenabschnitten Ickerswarder Straße/Münchener Straße und Bonner Straße/Münchener Straße ein oberirdischer Kreisverkehr für Radfahrer/innen angestrebt werden sollte.

Andreas Hartnigk