
(c) Laurence Chaperon
- Wann legt die Verwaltung das beauftragte Gesamtkonzept für die Atelierförderung vor, und welche Konditionen sind insbesondere für einen Mietzuschuss des Kulturamts an die Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD) vorgesehen, um dauerhaft niedrige Mieten für Künstler/innen in der Golzheimer Siedlung zu ermöglichen?
- Welche Maßnahmen plant die Verwaltung perspektivisch, um in einer wachsenden Stadt weiterhin ausreichend Arbeitsmöglichkeiten und Atelierräume für Künstler/innen zu sichern?
- Wird die Verwaltung sich für eine Rettung der SWD-Ateliers einsetzen, indem sie mit dieser städtischen Tochter schriftlich vereinbart, dass sie
a) ihre aktuelle Kündigung gegenüber der Ateliergemeinschaft Flurstraße 61 und 67 (einschließlich der Gebäude im Hinterhof) zurücknimmt und
b) die anderen Ateliers in ihrem Eigentum bewahrt, statt sie künftig in Wohnraum umzuwandeln?
Rund 2.000 Künstler/innen gibt es in Düsseldorf. Sie alle benötigen Atelierraum, um ihrer künstlerischen Arbeit nachgehen zu können. Doch es wird für sie immer schwieriger, entsprechende Flächen zu günstigen Konditionen zu finden.
Liegenschaften, in denen sich Ateliers befinden, werden zunehmend saniert und in Wohnraum umgewandelt. Gewerbeflächen, die für eine künstlerische Nutzung zur Verfügung standen, fallen weg und werden mit Wohnungen bebaut. Neue Schulen und Kindergärten folgen diesen: Auch sie beanspruchen Raum.
So sind die Künstler/innen Leidtragende der zunehmenden städtischen Verdichtung. Denn ohne Arbeitsräume können sie in Düsseldorf nicht existieren. Nur ein Beispiel von vielen: Im vergangenen Monat kündigte die Städtische Wohnungsgesellschaft Düsseldorf (SWD) der Ateliergemeinschaft Flurstraße 61und 67 (einschließlich der Gebäude im Hinterhof) ihre Räume nach 15 Jahren. Schon Ende Februar 2020 sollen die Künstler/innen ausziehen. Ihre Zukunft ist dann ungewiss, da Atelierraum in Düsseldorf ein rares Gut ist und stark nachgefragt wird.
Am 13. Juni 2019 beschloss das Ampel-Bündnis im Kulturausschuss, dass die Verwaltung ein Gesamtkonzept für die Atelierförderung vorlegen solle. Bisher wurde dieses aber nicht der Öffentlichkeit vorgestellt. Zudem sollen künftig in der Künstlersiedlung Golzheim „frei werdende Häuser – zum Wohnen und Arbeiten unter einem Dach – im Rahmen einer Künstler*innenförderung“[1] vermietet werden, d. h. mit einem Mietzuschuss von Seiten des Kulturamts an die SWD. Der CDU-Ratsfraktion ist jedoch nicht bekannt, dass für eine Subventionierung der SWD-Mieten Mittel im städtischen Haushalt bereitgestellt wurden. Informationen über eine mögliche Abwicklung dieses Verfahrens hat die Verwaltung bisher auch nicht mitgeteilt.
In einer wachsenden Stadt wie Düsseldorf wäre es aus Sicht der CDU-Fraktion wünschenswert, dass die Verwaltung Anstrengungen unternimmt, um auf jeden Fall die Zahl der Ateliers zu sichern, die sie Künstler/innen zur Verfügung stellen kann. 371 Ateliers wurden über die Kulturverwaltung an Künstler/innen vermittelt, davon bewirtschaftet sie selbst 133 Ateliers (Stand: Mai 2019).[2]
Darüber hinaus ist es aus Sicht der CDU zwingend notwendig, dass die Kulturverwaltung perspektivisch Maßnahmen ins Auge fasst, um die Zahl der Ateliers langfristig zu erhöhen, damit Düsseldorf als wachsende Kommune mit anderen Städten Schritt halten und seine Attraktivität als Standort für Künstler/innen bewahren kann.
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