Änderungsantrag zum Haushaltsplan-Entwurf 2020: Ideenwettbewerb „Generationenübergreifendes Zusammenleben in der wachsenden Stadt“

Andreas-Paul Stieber
Sitzung am 06.11.2019
Andreas-Paul Stieber
Antrag:

Der Ausschuss für Gesundheit und Soziales beauftragt die Verwaltung, bis Mitte 2020 einen bundesweiten Ideenwettbewerb zum generationenübergreifenden Zusammenleben durchzuführen und mit einem Förderpreis in Höhe von insgesamt 180.000 Euro zu dotieren.

In dem Wettbewerb sollen wegweisende Ideen für ein Leitbild des intergenerativen Zusammenlebens in Düsseldorf gesammelt und prämiert werden. Die Vergabe der Preise soll dabei in drei Stufen erfolgen (1. Preis: 100.000 Euro, 2. Preis: 50.000 Euro, 3. Preis: 30.000 Euro).

Zur fachlichen Beurteilung der eingereichten Vorschläge und für die Auswahl der Gewinnerinnen und Gewinner ist eine Jury einzurichten, der Mitglieder aus Politik und Verwaltung sowie Vertreterinnen und Vertreter der „liga wohlfahrt düsseldorf“ angehören.  

Begründung:

In Düsseldorf als wachsender Großstadt setzt sich die Individualisierung der Lebensstile weiter fort. Unmittelbare Folgen sind neben der freien Entfaltung der Persönlichkeit jeder und jedes Einzelnen auch negative Erscheinungen wie Anonymität, Einsamkeit, Bindungslosigkeit, Armut und Ausgrenzung. Auch wenn diese Phänomene in den verschiedenen Alters- und sozialen Gruppen unterschiedlich stark ausgeprägt sind: Sie gefährden den sozialen Zusammenhalt und bedeuten persönliche Leiderfahrungen[1].

Die CDU-Ratsfraktion setzt sich für ein gutes und beständiges Miteinander der verschiedenen Alters- und sozialen Gruppen in der Düsseldorfer Stadtgesellschaft ein. Für uns ist es wichtig, unmittelbar in den Stadtteilen und Vierteln („Wir im Quartier“) die Bildung gefestigter generationenverbindender Gemeinschaften zu fördern, um den aktuellen und künftigen Herausforderungen (z. B. in den Bereichen Pflege, Bildung, Kommunikation, gesellschaftliches Miteinander) begegnen zu können. Unser Ziel heißt: „Statt einsam Stadt gemeinsam.“

Wir wollen deshalb mit der Durchführung eines bundesweiten Ideenwettbewerbs neue Ideen für eine stabile Stadtgesellschaft gewinnen, in der die verschiedenen Generationen und sozialen Gruppen gemeinsame Räume für zwischenmenschliche Begegnungen finden können. Diese sehen wir als einen wichtigen Beitrag zur Sicherung der Lebensqualität und zur Steigerung von Wohlbefinden („Public Health“), Lebenszufriedenheit und Lebensfreude in unserer wachsenden Stadt.




[1] Vgl. Mazda Adli: Stress and the City. Warum Städte uns krank machen. Und warum sie trotzdem gut für uns sind. München 2017, S. 237: „So macht sozialer Ausschluss wahrscheinlich einen wesentlichen Anteil von Stadtstress aus. Hinzu kommt, dass soziale Fragmentierung der Nachbarschaft und Isolation Risikofaktoren für Suizide und Selbstverletzungen sind.“